Die St. Georgskapelle in der Wiener Neustädter Burg wurde als Grabkapelle für Kaiser Friedrich III. in den Jahren 1449 - 1460 vom Baumeister Peter Pusika errichtet. Das Untergeschoß beherbergt eine mächtige, fünfjochige Torhalle, während das Obergeschoß als dreischiffige Hallenkapelle mit wappengeziertem Sternrippengewölbe ausgeführt ist. Unter dem Hochaltar liegt Kaiser Maximilian I. gegraben. Die Kapelle wurde 1945 zerstört, jedoch bis 1957 bereits wieder aufgebaut.
Bemerkenswert ist die berühmte Wappenwand an der dem Burghof zugewandten Ostseite der Kapelle, die um das Jahr 1453 entstanden ist. An der Wand befinden sind 107 Wappenreliefs, eine Marienstatue sowie eine Statue Kaiser Friedrichs III. in einer mit einem Baldachin bekrönten Nische. Das Standbild Friedrichs III. ist von 14 Wappen der habsburgischen Länder umgeben; die übrigen 93 Wappen sind Phantasiewappen und haben bereits zu unterschiedlichsten Deutungen Anlaß gegeben. Die Anregung für diese Wappenwand wurde wahrscheinlich der so genannten "Österreichischen Landeschronik" entnommen, einer Fabelchronik des 1340 geborenen Geistlichen Leopold von Wien.