Seit dem Revolutionsjahr 1848 unternahm Friedrich Gauermann nur mehr selten Sommerreisen, sondern widmete sich vor allem der Erkundung seiner näheren Umgebung. Besonders anziehend dürften dabei das Puchberger Tal und der Schneeberg gewesen sein, wohin er fast jährlich und oft in Begleitung Josef Högers Studienwanderungen unternahm. Ziele waren außer dem Schneeberg auch das Schneebergdörfl, der Puchberger Wasserfall oder die Burgruine Losenheim. Das Skizzenbuch von 1852/53 scheint von Gauermann vorzugsweise auf Wanderungen nach Puchberg mitgenommen worden zu sein. Die teilweise lavierten Zeichnungen berichten von Ausflügen nach Puchberg, weitere Zeichnungen zeigen die Ruine Scheuchenstein, "Rabenstein", Kaltenberg und ein Motiv "beim Weichselberger gegen Tiefenbach."
Die "Wegkapelle bei Puchberg" wird wohl auf der Studienwanderung im September 1853 entstanden sein. Die Wanderung dürfte Gauermann und Höger von Miesenbach über Grünbach nach Schrattenbach geführt haben, wo sie die Ruine Schrattenstein besuchten, und weiter über Gutenmann und Ödenhof nach Puchberg.
(Quelle W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 236)