Wolkenstudie
(~1830)


Friedrich Gauermann (*1807, †1862)

Landessammlungen Niederösterreich

Zur intensiven Auseinandersetzung mit Wirkungen und Stimmungen des Lichts gehörte für Friedrich Gauermann auch das Studium des Himmels, der Luft und der Wolken. In seinem Nachlass befanden sich mehr als fünfzig Ölskizzen, die solche "Luftstudien" zeigten. Im Gegensatz zu den Wolkenstudien anderer Künstler besaßen seine "Luftstudien" aber keinen eigenständigen Charakter, sondern hatten nur eine untergeordnete Bedeutung als Übungs- oder Studienblätter. Den Wolkenstudien hinzuzurechnen sind auch viele seiner Landschaftsskizzen, in denen er sich vor allem der Schilderung des Himmels widmete, während die  Darstellung der Landschaft weniger Bedeutung hatte.
Die beiden Ölskizzen zeigen seine Vorliebe für schwere Wolkenformationen. In der einen Studie sind sie vor dem klaren Himmel aufgetürmt, in der anderen bedecken sie den gesamten Himmel. Die Art der Wolkendarstellung steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der durch die Sonneneinstrahlung bewirkten reizvollen Himmelsverfärbung. Abendliche Lichtstimmungen und Sonnenuntergänge scheinen Gauermann besonders interessiert zu haben, was auch in seinen ausgeführten Gemälden zum Ausdruck kommt. In seinen Skizzenbüchern finden sich auch Notizen über den Stand der Sonne.
(Quelle: W. Krug, Friedrich Gauermann 1807-1862, 2001, S. 138)