Hausbrunn


Gemeinde Hausbrunn

Ortsgeschichte

Im nordöstlichen Weinviertel östliche von Altlichtenwarth liegt die Marktgemeinde Hausbrunn. Sie grenzt an den Plattwald, dessen höchste Erhebung der Schirmberg (241 m) ist. Das regelmäßig angelegte Straßendorf hatte ursprünglich an beiden Enden Tore, die man des Nachts verschloss.

Der Ortsname geht auf einen Mann namens Hug zurück, nach dem die Quelle benannt ist. Die älteste Schreibweise (um 1195) ist mit Hugesprunne dokumentiert. Sie scheint im Necrologia Germaniae des Stiftes Klosterneuburg auf. 1294 findet sich bereits Hausprvnne. 1306 bezeugte Leutold von Kuenring, dass die Zistersdorfer Kapelle hier einen Dienst von 7 Schilling besaß. Weiters waren die Klöster Zwettl und Lilienfeld sowie die Herren von Wolfgersdorf hier begütert. Letztere verkauften ihren Besitz 1384 an Johann von Liechtenstein.

Während des Schwedeneinfalls 1645 wurde Hausbrunn verwüstet. 309 Opfer waren zu beklagen. Auch die Pestepidemien forderten ihre Opfer (1679 und 1713). In einer Karte der Niederösterreichischen Regierung aus dem Jahre 1716 wurde der Ort als Marktgemeinde bezeichnet. - geführt. Im 18. Jahrhundert hatten die Liechtensteiner das nahe Rabensburg inne und somit auch die Vogtei, das Gericht und zwei Drittel Zehent. Weiters die Pfarre Oberleis, die Pfarre Alt-Liechtenwarth und das Bürgerspital Zistersdorf.

Hausbrunn war nach Alt-Liechtenwarth eingepfarrt. 1718 wurde anstelle einer baufälligen Kapelle eine neue Kirche errichtet und am 15. Juni dem St. Vitus (Veit) geweiht. Im Zuge der Josephinischen Reformen (1783/4) wurde Hausbrunn eine selbständige Pfarre. 1841 malte der Maler Leopold Kupelwieser das Hochaltarbild mit dem Martyrium des Hl. Vitus; drei Jahre zuvor hatte er schon das Mariahilfbild angefertigt. Der Bau wurde zwischen 1852 und 1855 erweitert.

Aus der Hand Kaiser Franz I. erhielt die Marktgemeinde 1819 das Recht, vierzehn Tage nach Ostern und am 4. September alljährlich einen Jahrmarkt abzuhalten. Am 4. März 1849 wurde laut kaiserlicher Reichsverfassung der Marktgemeinde die Selbstständigkeit anerkannt. 1907 wurde die Bahnstrecke Dobermannsdorf–Poysdorf eröffnet, die Hausbrunn an das öffentliche Verkehrsnetz anband. 1988 wurde der Personenverkehr eingestellt, 2001 folgte der Güterverkehr. 1928 begann man mit der Elektrifizierung des Ortes

Mit Bescheid vom 22. April 1986 verlieh die NÖ Landesregierung der Marktgemeinde ein Wappen: Ein schräglinks geteiltes Schild, oben in Blau ein silbernes strohgedecktes Haus mit schwarzer Tür und fünf schwarzen Fenstern, unten in Rot ein silberner gedeckter Brunnen mit Schöpfrad. Die Gemeindefarben Blau-Weiß-Rot wurden genehmigt.