Kautzen (Illmau)


Gemeinde Kautzen

Ortsgeschichte

Der Markt Kautzen wird erstmals in dem Ende des 13. Jahrhunderts verfassten Zehentregister des Stiftes St. Georgen-Herzogenburg erwähnt, wonach das Stift in der villa Chawcen im Jahr 1112 Zehentrechte hatte. Als Hauptort der kleinen Herrschaft Illmau entwickelte sich Kautzen im Spätmittelalter zum Markt und wird 1520 das erste Mal so bezeichnet.

Die erstmalig 1337 genannte Burg Illmau, vermutlich eine Wasserburg, war im 14. Jahrhundert als Lehen der Puchheim im Besitz der Hauser (1351-1390), danach wechselten die Besitzer häufig. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die spätmittelalterliche Burg unter Zacharias Wochenitzki zu einem dreiflügeligen Renaissanceschloss mit mächtigem Torturm umgebaut. Nach der Zusammenlegung mit der Herrschaft Dobersberg 1657 wurde das Schloss im Zuge der sich in Kautzen im 17. Jahrhundert entwickelnden gewerblichen Produktion als Glasfabrik (ab 1670) und nach 1745 als Papierfabrik genutzt. Die neuen Gewerbe, wie die 1675 bis 1862 bestehende Papiermühle sowie die Glas- und Textilerzeugung, führten zur Vergrößerung des Ortes durch den Bau von Kleinhäusern.

An die gewerbliche Tradition erinnert das in der ehemaligen Poststation eingerichtete Heimatmuseum mit zahlreichen Werkstätten, in denen alte Handwerkstechniken vorgeführt werden („Lebendes Museum"). In jüngerer Zeit machte die Marktgemeinde vor allem mit mehrfach ausgezeichneten  - so mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis, dem Europäischen Solarpreis und dem NÖ Umweltpreis - Pionierprojekten in den Bereichen erneuerbare Energieträger und Dorferneuerung überregional auf sich aufmerksam. Bekanntheit erlangte Kautzen auch durch die mitten im Wald liegenden, legendenumwobenen Steinformationen („Platz des Skorpions"), die als Kraftplatz gelten.