Oberhöflein


Gemeinde Weitersfeld

Ortsgeschichte

An der Ostgrenze des Waldviertels,im Übergangsgebiet zum benachbarten Weinviertel liegt das Breitangerdorf Oberhöflein, rund 6 km nordwestlich der Marktgemeinde Weitersfeld, zu der der Ort heute gehört. Die erste urkundlich bekannte Nennung des Ortes erfolgt vermutlich in einer 1275 datierten Schenkungsurkunde des Stiftes Altenburg, in der unter den Zeugen ein Dietricus de Hovelein aufscheint. Im Ort befindet sich seit dem 12. Jahrhundert ein Ansitz. Die Herrschaft war von 1481–1570 im Besitz der Grafen von Hardegg. 1589 ging sie durch Kauf an Markus von Gienger, 1658 an die Familie Breuner. 1724 erwarb Matthias Suttner die Herrschaft. Das Schloss ist bis heute im Besitz der Familie. 

Die Anfänge des Wasserschlosses gehen auf das Mittelalter zurück. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts fand eine umfassende Barockisierung statt. Aus dieser Zeit stammt auch die Kapelle über dem Tor. Im Südtrakt wurde ein Theater mit Resten von Landschaftsmalerei errichtet. Die Schlossanlage ist von einem Park umgeben. Südlich des Schlosses liegen die weitläufigen barocken Wirtschaftsgebäude, darunter der vierflügelige Meierhof. Der Neubau der der Hl. Dreifaltigkeit geweihten Pfarrkirche wurde 1694 bis 1696 errichtet. Die Ausstattung des blockartigen Saalbaus mit Altären erfolgte um 1724. In der Kirche befindet sich die Suttnersche Familiengruft. 

1795 umfasste der Ort Oberhöflein 51 Häuser und war eine eigene Pfarre. Schweickhardt beschrieb den Ort 1840 als Dorf von 59 Häusern mit einem Schloße, als der Sitz einer Herrschaft. In den Häusern lebten 78 Familien (167 männliche, 162 weibliche Personen und 47 Schulkinder). Der Viehstand belief sich auf 8 Pferde, 44 Ochsen, 88 Kühe, 180 Schafe, 15 Ziegen und 96 Schweine. An Handwerkern und Professionisten wohnten im Dorf zwei Müller, ein Fleischhauer, ein Wirt, ein Bäcker, ein Zimmermeister, ein Tischler, ein Schmied, ein Wagner, zwei Binder, vier Weber, zwei Schuster und zwei Schneider. 1840 brannte der Ort vollständig ab. Nach der Aufhebung der Grundherrschaft wurde der Ort eine selbständige Gemeinde mit 586 Enwohner:innen. 

Auf Basis der Niederösterreichischen Gesetze zur Gemeindestrukturverbesserung schloss sich Oberhöflein ab 1. Jänner 1970 mit Untermixnitz der Marktgemeinde Weitersfeld an. Mit dem Tod der Gutsherrin Marie Therese Suttner 1987 blieb das Schloss unbewohnt.1989 wurde im ehemaligen Meierhofdas Jugendgästehaus „Franziskushof“ gegründet, dasseither als Jugenderholungslagerund regionales Kulturzentrum dient.