Prellenkirchen


Gemeinde Prellenkirchen

Ortsgeschichte

Die Großgemeinde Prellenkirchen, die seit 1972 aus den Orten Deutsch-Haslau, Prellenkirchen, Schönabrunn und Wangheim besteht, liegt südlich von Hainburg im Dreiländereck Österreich, Slowakei und Ungarn am Fuße des Spitzerberges.

Das Gebiet war bereits in urgeschichtlicher Zeit besiedelt. Im Südosten der Gemeinde fanden sich zahlreiche Keramiküberreste aus dem Neolithikum (Linearbandkeramik). In römischer Zeit lag Prellenkirchen an einer Römerstraße, die Carnuntum mit Ad Flexum (Magyaróvár – Ungarisch-Altenburg) verband. Um 900 erfolgte eine spätkarolingische Ortsgründung als Prebilenkirchen durch einen Grundherrn Prebila (Briwala) zurück. Nach den Ungarnkriegen wurde das Gebiet ab 1020 planmäßig neu kolonisiert. Die Siedlung gruppierte sich um eine Burg, aus der später ein Wasserschloss hervorging. Urkundlich ist der Ort durch einen Kleinadeligen belegt, der sich um 1130 de Prellinchirchen nannte.

Auf einer kleinen Anhöhe wurde um 1000 eine Kirche, vermutlich eine Wehrkirche, errichtet. Die zunächst grundherrliche Eigenpfarre wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts dem Bistum Passau übertragen. In den „Türkenjahren“ 1529 und 1683 wurde sie jeweils zerstört. Nach 1683 erfolgte daher ein weitgehender Neubau. 1744 erfolgte die Weihe.

Bedingt durch die massiven Zerstörungen der ersten Türkeneinfälle wurden in Prellenkirchen kroatische Siedler eingebürgert, die eine Zeitlang die Mehrheit bildeten. Die Neu-Siedler hatten ihren kroatischen Pfarrer mitgebracht. Während der Reformationszeit gehörten Gut und Schloss Prellenkirchen dem Freiherrn Ludwig von Schönkirchen und Angern, der ein eifriger Förderer des Protestantismus war. Besonders die deutschsprachige Bevölkerung wendete sich dem Luthertum zu.

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde der Ort während des nationalungarischen Aufstandes unter der Führung Stephan Bocskays neuerlich eingeäschert. Rund ein Jahrhundert später fielen die Kuruzzen ein (1707) und verwüsteten Prellenkirchen und seine Umgebung. Unter den Franzosen Napoleons kam es 1805 und 1809 wieder zu Requirierungen und Plünderungen.

1972 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Prellenkirchen, Deutsch-Haslau und Schönabrunn zur Großgemeinde Prellenkirchen. Mit Bescheid vom 23. Juni 1981 verlieh die NÖ Landesregierung der Gemeinde ein Wappen: In einem blauen Schild ein aus dem Schildesfuß wachsender, silberner Turm mit rotem Dach und aufgesetzter Laterne, begleitet rechts von einer goldenen Ähre, links von einer goldenen Weintraube. In der Sitzung vom 24. November 1981 wurde der Antrag auf die Markterhebung gestellt. Dem wurde stattgegeben.