Ortsgeschichte
Die Burgruine Reinsberg gehört zu den Schmuckstücken des südwestlichen Niederösterreich. Die Burg war ursprünglich ein Lehen der Bischöfe von Regensburg und wird 1215 im Zusammenhang mit Besitzstreitigkeiten mit dem Bistum Freising erwähnt. Obwohl in der Folgezeit außer den Bischöfen von Regensburg und Freising auch die Landesfürsten, das Kloster Mondsee und die Ministerialen von Lengenbach Besitzansprüche durchzusetzen versuchten, konnte sich Adelheid (Alheit) von Reinsberg bis 1315 als Regensburger Lehensträgerin behaupten. Sie gründete im Ort eine herrschaftliche Pfarre.
Im 14. und 15. Jahrhundert waren die Lengenbacher, Wallseer und Zelkinger im Besitz der Burg, im 16. Jahrhundert die Familie Oedt. Unter Heinrich von Oedt wurde sie während des Bauernaufstands 1597 verwüstet. 1687 folgten die Auersperg, die sie im 19. Jahrhundert an den k. k. Patrimonialfonds verkauften (1834). Die Burg verfiel und war um 1900 nur mehr notdürftig bewohnt. Der Stich von Georg Matthäus Vischer zeigt sie noch in intaktem Zustand, allerdings seitenverkehrt. 1997 gelangte die dem Verfall preisgegebene Ruine an die Gemeinde Reinsberg, die sie renovieren und zu einem Veranstaltungszentrum ausbauen ließ.
Das Dorf Reinsperg, Mitgliedsgemeinde des Kulturparks Eisenstraße-Ötscherland, entwickelte sich aus einem Kirchweiler entlang der Durchzugsstraße. Die mitten im Ort gelegene Pfarrkirche hl. Johannes war ursprünglich eine ins 12. Jahrhundert zurückreichende Taufkirche der Pfarre Steinakirchen am Forst und wurde unter Adelheid von Reinsberg herrschaftliche Pfarre. Im 17. Jahrhundert war sie mit der Pfarre Gresten vereint (1630-1683), danach bis 1699 mit der Pfarre Purgstall. Der aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirchenbau mit frühgotischem Chor wurde im 15. Jahrhundert durch ein Südschiff und einen Sakristeianbau wesentlich erweitert.
Mit Bescheid vom 13. Juli 2010 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Gemeinde ein Wappen: In Grün drei goldene Hämmer mit zylindrischem Kopf, darunter im Schildfuß eine silberne gequaderte Zinnenmauer mit geschlossenem, rotem Tor. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Gelb-Grün wurden genehmigt.