Straß im Straßertale


Gemeinde Straß im Straßertale

Ortsgeschichte

Westlich von Langenlois an den Abhängen des Manhartsberges liegt die Marktgemeinde Straß im Straßertal. Sie besteht heute aus den Katastralgemeinden Diendorf am Walde, Elsarn, Ober(n)holz, Straß und Wiedendorf.

Nördlich von Straß im Straßertale befindet sich eine bereits stark zerstörte zweifache Kreisgrabenanlage aus der mittleren Jungsteinzeit. Zu den zahlreichen Fundstücken gehören u.a. Keramikbruchstücke von größeren Gefäßen, Tierknochen, Muschelklappen und Hüttenlehmknochen.

Der Ort selbst wurde erstmals um 1090 urkundlich als villula … Straza, mittelhochdeutsch für „an der Straße“, erwähnt. Rund 50 Jahre später errichteten die Falkenberger eine Burg im Straßertale, die um 1300 bereits eine Ruine war. Für 1299 ist ein Pfarrer von Falkenberg dokumentiert, dessen Kirche im Falkental lag und seit 1787 als Wohnhaus (Haus Nr. 142) genutzt wird.

Der Ort, der zunächst in der Nähe der Falkenburg lag, wurde nach dem Bauernaufstand 1595 nach Süden zum Eingang des Straßertales verlegt. Die Häuser des vom Gschienzbach durchflossenen Grabendorfes lagen rund um den langgestreckten rechteckigen Marktplatz sowie entlang der Durchgangsstraße, der Herrengasse.

Der Ort unterstand der Herrschaft Grafenegg. Deren damaligen Inhaber Johann Baptist Verder von Verdenberg verdankt Straß die Markterhebung. Kaiser Ferdinand II. verlieh 1628 das Marktrecht und ein Wappen, dessen Beschreibung in der Urkunde enthalten war: Ein Schild nach der leng in zweene gleiche thail abgethailt. Im Vordern erscheinen von Grundt an bis auf die Mitte überzwerch vier in Gelb und Rott gleich abgewechselte Strassen und darob in einem Gelb- oder Goldfarben Veldt ain für sich zum Flug gerichter Schwartzer Adler, so thails der Freyherrn von Verdenberg führendes adelich Stambwappen anzaigen thuet, das ander thail blaw oder lasurfarb, dardurch in mütte der schreg nach über sich gegen dem hindern Eckh ain braitte weiß- oder sülberfarbe Strassen gehet. 1638 wurde die alte Pfarrkirche im Falkental, da sie zu klein geworden war, aufgegeben und mit einem Neubau am Marktplatz begonnen. Der Stifter Johann Baptist Verder von Verdenberg beauftragte damit seinen Baumeister Matthias Piazol. Während des Schwedeneinfalls 1645 verursachte ein Brand schwere Schäden. Deren Beseitigung erfolgte im folgenden Jahr. Gräfin Anna Camilla von Enckevoirt ließ 1666 westlich an die Pfarrkirche eine Loretokapelle anbauen. Im selben Jahr stiftete Graf Ferdinand von Verdenberg ein Armenspital samt Kapelle für zwölf arme Personen, allzeit mehr Manns- als Weibs-Personen.   

Laut Landschematismus von 1795 verfügte die Marktgemeinde zu diesem Zeitpunkt über 151 Häuser. Schweickhardt in seiner Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, Viertel unterm Manhartsberg verzeichnete 155 Häuser. Angeblich lebten um 1835 hier 238 Familien mit 544 männlichen und 606 weiblichen Personen mit 123 schulfähigen Kindern. Der Viehstand belief sich auf 26 Pferde, 249 Kühe, 6 Ziegen und 237 Schweinen. Mit der Aufhebung der Grundherrschaft und der Bildung der neuen Gemeinden entstanden die Gemeinden Markt Straß, Elsarn, Weidendorf und Diendorf am Walde. Oberndorf gehörte zur Gemeinde Diendorf am Walde. Im Zuge der Bemühungen um eine Verbesserung der Gemeindestruktur wurden mit 1. Jänner 1971 die Gemeinden Diendorf-Obernholz, Elsarn, Straß und Weidendorf zur Gemeinde Straß im Straßertal zusammengelegt.