Walpersbach


Gemeinde Walpersbach

Ortsgeschichte

Das Straßendorf Walpersbach liegt am Südostrand des Wiener Neustädter Beckens. Gemeinsam mit den Katastralgemeinden Schleinz und Klingfurth bildet Walpersbach eine Großgemeinde.

Der Ortsname leitet sich vom Personennamen Waltper(h)t ab und scheint urkundlich erstmals 1316 als Walperspach auf. Schleinz‘s etymologische Ursprünge liegen im slawischen Wort slivinica (=Schlehenbach) begründet. Der Name dürfte bereits 903 als Sliuuinichha (Lokalisierung mit Schleinz nicht gesichert) in Zusammenhang mit einem festen Haus und 1130 als de Sluniz zu finden sein. Klingfurth leitet seinen Ortsnamen vom mittelhochdeutschen Wort klinge (=Talschluss) und vurt (Furt, Übergang) her und ist urkundlich erstmals 1260/80 mit de Chlingenfurt dokumentiert.

Seit dem letzten Drittel des 14. Jahrhunderts sind die Häschk bzw. Heschken von Walpersbach in Verbindung mit dem Ort zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt errichteten sie eine Kapelle, die sie 1373 an die St. Georg-Kirche zu Pitten (Pfarre des Stiftes Reichersberg) als Stiftung übertrugen, die sog. Frauenkapelle im Süden des Ortes gelegen. Ritter Hans von Laun, Pfandinhaber der Burg Pitten, brandschatze 1409 Walpersbach. 1464 war es der Söldnerführer Georg von Vöttau, der den Ort und die Frauenkapelle pländerte.

Zurzeit der Osmaneneinfälle (1683) und der Pest (1773) wurde das Dorf schwer in Mitleidenschaft gezogen, einige Einwohner ließen ihr Leben. Ab 1585 erfolgte eine Erweiterung der Frauenkapelle zu einer Wallfahrtskirche, die 1713/18 barockisiert wurde. Es entstand die in ihrem Kern gotische barocke Saalkirche mit einer barocken Westturmfassade. 1784 wurde sie eine dem Stift Reichersberg inkorporierte Pfarre, ein Jahr später wurde sie selbständig.

Einen wirtschaftlichen Aufschwung erhoffte man sich vom Bergbau. Die Wiener Neustädter Steinkohlegewerkschaft begann 1789 in Schauerleithen und Klingfurth nach Steinkohle zu schürfen. Bis zu 200 Bergknappen waren hier beschäftigt. Im ausgehenden 19. Jahrhundert verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage. Die Gewerken zogen sich aus dem Bergbau zurück, die Knappen wurden arbeitslos.

In den 1950er und 1960er Jahren investierte die Gemeindeverwaltung in die Infrastruktur: Wasserversorgungsanlagen für die Ortschaften wurden angelegt, Straßen und Wege ausgebaut und asphaltiert. Mit Bescheid vom 23. März 1982 verlieh die NÖ Landesregierung der Gemeinde Walpersbach ein Wappen: Ein von einem silbernen Schräglinks-Wellenbalken durchzogener blauer Schild, belegt mit einer schrägrechtsgestellten goldenen Aesche. Die Gemeindefarben Blau-Weiß-Gelb wurden genehmigt.