Golling


Gemeinde Golling an der Erlauf

Ortsgeschichte

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1334 – als Besitz des Hochstiftes Regensburg. Der Ortsname leitet sich von Goldern bzw. Gollern her und bedeutet „bei den Goldwäschern“.

Erst mit dem Einsetzen der Industrialisierung zu Ende des 19. Jahrhunderts erlebte die Region einen wirtschaftlichen Aufschwung und damit eine eigenständige Entwicklung. 1883 wurde in Neuda die Erste österreichische Seilwarenfabrik Em. Biach & Comp. Brüder Lieser gegründet, die in der Folge ein weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekanntes Unternehmen werden sollte. 1919 erwarb die Erste österreichische Jute-Spinnerei und -Weberei (HITIAG) die Fabrik. Bis 1945 wurde das Unternehmen eine der größten Textilfabriken in Europa. Auf dem Standort in Neuda wurden bis 2006 Seiden und Garne erzeugt. Die Besitzer errichteten für ihre ArbeiterInnen ab 1898 großzügige Arbeiterwohnhaus-Anlagen mit sozialen Einrichtungen. So wurde 1907 ein Konsum-Verkaufsgebäude eröffnet. 1923 erfolgte die Loslösung von Golling an der Erlauf aus dem Gemeindeverband von Krummnußbaum. Die Markterhebung erfolgte 1969. Die neue Gemeinde ist zwar noch immer die flächenmäßig kleinste im Verwaltungsbezirk Melk, aber die dichtest besiedelte. Heute besteht sie aus den Orten Golling, Hinterleiten, Neuda und Sittenberg.

In Neuda wurde 1962-64 eine Kirche nach den Plänen von Johann Kräftner sen. errichtet, die zunächst eine Filiale der Pfarre Pöchlarn war. Ihr Patron ist der hl. Franz von Assisi. 1969 wurde sie eine eigenständige Pfarre. Bei dem Kirchenbau handelt es sich um einen verputzten Betonbau mit frei stehendem Glockenturm. Die Außenwand der Kirche ziert ein Mosaik des Hl. Franziskus, ein Werk Sepp Mayrhubers, der auch für die Innenausstattung der Kirche verantwortlich zeichnete: an der Stirnwand des Altarraumes „Christus als Pankrator mit dem Hl. Franziskus“ (1975), das Tabernakelkreuz, der Mosaik-Kreuzweg (1971) sowie das Ölbild „Musizierende Heilige“ am Aufgang zum Musikchor.