Michelbach


Gemeinde Michelbach

Ortsgeschichte

Die südlich von Böheimkirchen gelegene Marktgemeinde Michelbach wird urkundlich erstmals 1124 als Michilpach erwähnt. Etwa 50 Jahre davor hatte Bischof Altmann von Passau dem Kloster Göttweig hier Grund und Boden geschenkt. Das Gebiet zwischen den Perschlingbächen wurde in der Folge gerodet und besiedelt. Zwischen 1121 und 1125 ließ Bischof Reginmar von Passau in Michelbach eine Kirche errichten, die dem hl. Martin geweiht war, und übertrug sie dem Stift Göttweig. Als Tochterpfarre von Pyhra erhielt sie deren südöstlichen Teil übertragen und wurde selbst zur Mutterpfarre für Hainfeld. Die Zehentgerechtigkeit übte während des Spätmittelalters das Hochstift Passau aus.

Das Amt Michelbach wurde zunächst von der Herrschaft St. Pölten aus verwaltet und in der Folge der Herrschaft Wald (bei Pyhra) angegliedert. Ab 1510 waren die Herren von Greiss Besitzer dieser Herrschaft. Sie unterstützten vehement die Reformation. Die Pfarre wurde nicht mehr besetzt und erst 1705 wiedererrichtet. Mitschuld an der Verödung waren auch die Einfälle der Osmanen: 1529 wurde ein Großteil des Ortes verwüstet, nur sieben von 59 Höfen blieben verschont. Ein ähnliches Schicksal widerfuhr Michelbach auch 1683: 274 Menschen verloren ihr Leben; die Pfarrkirche wurde dem Erdboden gleichgemacht, 48 Häuser niedergebrannt. Weitere Opfer forderten Pestepidemien. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden die entvölkerten Regionen des Wienerwaldes neu besiedelt, die Dörfer wieder aufgebaut, so auch Michelbach. Mit der Instandsetzung des Gotteshauses erhielt Michelbach wieder eine eigene Pfarre, die mit Geistlichen aus dem Stift Göttweig besetzt wurde. 1954 übernahm die Diözese St. Pölten die Pfarre.    

Mit Bescheid vom 9. Oktober 1979 erhielt die Marktgemeinde Michelbach ein Wappen verliehen: Ein geteilter Schild, dessen obere Hälfte gespalten, vorne in Schwarz ein silbernes, aufwärts zeigendes Schwert mit aufgesetztem silbernen Waagebalken mit anhängenden Schalen, hinten in Grün eine mit einer schwarzen Hacke gekreuzte schwarze Sense zeigt, und dessen untere Hälfte eine silberne gequaderte Steinbrücke mit grünem Durchlaß aufweist.

1998 begann der Verein „ANTARES, Niederösterreichsche Amateur-Astronomen“ mit dem Bau einer Volkssternwarte in Michelbach Dorf, die 2000 eröffnet wurde. Bisher besuchten mehr als 40.000 Interessierte das Observatorium.