Droß


Gemeinde Droß

Ortsgeschichte

Nordwestlich von Krems auf einem Hochplateau liegt die Gemeinde Droß. Besiedlungsspuren finden sich in der Region seit der Jungsteinzeit. Urkundlich wird der Ort erstmals 1135  mit ad Drozze erwähnt. Seit dem 12. Jahrhundert bis ins 14. Jahrhundert nannten sich Adelige nach der Burg. Der erste war ein Ruediger de Drozze (1156). Niclas von Drozze, 1295 erwähnt, übergab die Burg dem Landesfürsten. 1503 war sie dann im Besitz Wolfgang Haidelbergers, dessen Rittergrabstein in der ehem. Burgkapelle zu sehen ist. Die mächtige Vierflügelanlage des heutigen Schlosses entstand im 16. Jahrhundert. Nach 1620 wurde die Herrschaft Droß von der kaiserlichen Hofkammer konfisziert und verkauft. Unter einem ihrer späteren Besitzer Johann Georg von Pichelsdorf wurde sie 1726 in barocken Formen um- und ausgebaut. Aus dieser Zeit stammt auch das ehemalige Brauhaus des Schlosses. Noch im 17. Jahrhundert ist der Stadl des Schlosses, der Schäferhof, entstanden.

Von der ehemaligen Burg ist noch die dem hl. Georg geweihte Kapelle erhalten. Das Langhaus stammt noch aus romanischer Zeit; es entstand vermutlich um die Mitte des 12. Jahrhunderts. Der frühgotische zweijochige Choranbau erfolgte um 1300. Im Chor befindet sich eine bedeutende Freskenausstattung aus der Zeit um 1330: Polychrome Ornamentbänder rahmen die architektonischen Bauelemente wie Rippen, Gewölbefelder und Triumphbogen. An den Wänden sind u. a. Szenen aus der Passion Christi sowie aus der Katharinenlegende dargestellt. Die Pfarre war vermutlich eine herrschaftliche Gründung, dann wurde sie landesfürstlich. Im 16. Jahrhundert ging sie ein. 1784 wurde sie wiederbegründet. Bis 1953 diente die Georgkapelle als Pfarrkirche. Heute erfüllt sie die Funktion der Aufbahrungshalle.     

Ein interessanter Neubau ist die heutige Pfarrkirche von Droß, die Wallfahrtskirche Maria Fatima, die südlich des Schlosses 1949-1953 nach Plänen Helmut Schoppers errichtet wurde. Die Initiative ging vom damaligen Seelsorger Franz Gravogel aus. Am 3. Mai 1953 erfolgte die Weihe durch den späteren Kardinal Dr. Franz König, der zu dieser Zeit Koadjutorbischof in St. Pölten war. Das Gnadenbild schuf der Bildhauer Otto Moroder aus Mayrhofen im Zillertal. Besonders zu den Fatimafeiern jeweils am 13. eines Monats kommen seitdem Wallfahrer nach Droß.

Im Zuge der Gemeindereform 1971 wurden die Gemeinden Droß und Stratzing zu einer Großgemeinde vereint. 1993 erfolgte wieder eine Trennung der Gemeinde Stratzing-Droß in zwei selbständige Gemeinden. Das Gemeindegebiet Droß umfasst die Katastralgemeinden Droß und Droßeramt. Mit Bescheid vom 18. November 1997 verlieh die NÖ Landesregierung ein Gemeindewappen: Durch eine goldene Leiste gespalten, vorne in Grün eine silberne heraldische Lilie, hinten in Rot ein goldener, aufgerichteter schwarz bewehrter Löwe. Die Gemeindefarben Grün-Weiß-Rot wurden genehmigt.