Echsenbach


Gemeinde Echsenbach

Ortsgeschichte

Echsenbach liegt nördlich von Zwettl im Waldviertler Aubachtal. Zu der Marktgemeinde Echsenbach gehören die Katastralgemeinden Echsenbach, Gerweis, Großkainraths, Haimschlag, Kleinpoppen, Rieweis und Wolfenstein.

Urkundlich erstmals erwähnt wird der Ort durch Hadmar de Ochsenbach, der eine Schenkung seines Lehenherren Marquart von Tige (Herrschaft Allentsteig) um 1175 bestätigte. Echsenbach war Teil der kuenringischen Verteidigungslinie; wo sich der Edelsitz befand ist leider unbestimmbar. Der Ortsname geht auf einen Gewässernamen zurück, der im althochdeutschen Namen Ohso wurzelt.

Die Pfarrkirche St. Jakob der Ältere (früher „Kirchlein auf der Alm“) stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Die Pfarre gehörte zum Bistum Passau, und die Herren von Maissau waren ihre Patronatsherren (später Allentsteig). Die Wände des alten Langhauses, sowie der gewölbte Altarraum unter dem romanischen Ostturm, sind aus dieser Zeit. Um 1427 wurde das ursprünglich flach gedeckte Kirchendach durch ein gotisches Gewölbe ersetzt und eine Empore eingezogen. Um 1580 war Echsenbach Marienwallfahrtsort. Der Kirchenbau wurde 1957 großzügig erweitert.

Als der Protestantismus im Waldviertel Fuß fasste, setzten die (protestantischen) Haager von Allentsteig (Patron und Vogtherren von Exenbach) mit Martin Kahn 1572 den ersten lutherischen Prediger und Pfarrer ein. Rund ein Jahrzehnt später bekannten sich große Teile der Bevölkerung zum Luthertum.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort mehrmals verwüstet. Viele Ortschaften der Umgebung verödeten.

1896 wurde die Raiffeisenkasse Echsenbach gegründet, 1930 das Postamt eröffnet.

Der aus Deutschböhmen stammende Zimmermeister Wenzl Hartl betrieb seit 1897 in Wien einen Zimmereibetrieb. Seit 1906 besaß er ein Haus im Ort, wo er gerne die Sommerfrische verbrachte. 1910 entwickelte er das erste Fertigteilhaus, das im Rahmen der ersten internationalen Jagdausstellung der Monarchie präsentiert wurde und heute noch in Echsenbach steht. 1924 wurde an der Straße Haimschlag-Kaltenbach ein Sägewerk in Echsenbach in Betrieb genommen. Kontinuierlich wurde das Werk ausgebaut und zählt heute zu den Branchenmarktführern im Bereich Fertigteilhaus.

Der international anerkannte Botaniker Hans Hörmann lebte in Echsenbach. Sein besonderes Interesse galt der Erforschung der Moose. Als erster Österreicher erhielt er die Kosmosmedaille „Forscher aus Leidenschaft“. Das Hauptwerk des in Echsenbach lebenden Wissenschaftlers behandelt die Moosflora Hawaiis.