Röschitz


Gemeinde Röschitz

Ortsgeschichte

Die Marktgemeinde Röschitz liegt nordöstlich von Eggenburg an den Ausläufern des Manhartsberges an der Grenze von Wald- und Weinviertel. Das Gemeindegebiet umfasst heute die Orte Klein-Jetzelsdorf, Klein-Reinprechtsdorf, Roggendorf und Röschitz. Erste Besiedlungsspuren sind schon aus der mittleren Jungsteinzeit nachweisbar. Zahlreiche Funde gibt es auch aus der Bronzezeit.

Urkundlich ist Röschitz erstmals um 1157 durch Rüdiger de Respic erwähnt, der sich als Kleinadeliger nach seinem Herkunftsort bzw. Wohnsitz nennt. Er schenkte dem Stift Eggenburg einen Weingarten in Röschitz, der ein Lehen der Grafen von Plain-Hardegg war. Der Ortsname selbst ist slawischer Herkunft und leitet sich vom Personennamen Rešσ ab. Im 13. Jahrhundert war das Breitangerdorf Zehentort der Pfarre Eggenburg, wobei hier natürlich mehrere Herrschaften Weingärten besaßen. Die Kuenringer schenkten ihrer Gründung Zwettl in Röschitz drei Hufen mit Weingärten. Weitere Besitzungen lagen bei den Klöstern Altenburg, St. Bernhard, Retz und dem Eggenburger Spital, sowie weltlichen Herrschaften.

Bereits 1446 erhielt Röschitz die Blutgerichtsbarkeit verliehen: stock und galling bei dem markt zu Röschitz heißt es in der in einer Handschrift des 17. Jahrhunderts überlieferten Marktgerechtigkeit. Röschitz gehörte zur Hardeggschen Herrschaft (Althof-)Retz. Am 13. September 1514 verlieh Kaiser Maximilian I. den Untertanen zu Röschitz das Recht, einen Jahrmarkt am St. Johannes- und Paul-Tag (26. Juni) abzuhalten. 1646 erwarb das Professhaus der Gesellschaft Jesu zu Wien die Herrschaft. Allerdings ging diese 1683 wieder an Retz zurück. Von der alten Marktbefestigung sind noch einige Reste der Tore erhalten.

Zum Dank für das Erlöschen der Pest stifteten Paul Wögerath und Jakob Marihart 1681 eine Dreifaltigkeitskapelle. Die Stifter wurden in der Kapelle auch beigesetzt. In unmittelbarer Nähe befand sich das Armenspital, das vermutlich gleichzeitig mit der Kapelle gestiftet bzw. errichtet wurde. Die dem hl. Nikolaus geweihte Pfarrkirche war 1323 ein Vikariat der Mutterpfarre Eggenburg. 1564 wurde sie eine selbstständige Pfarre. Der heutige erhöht gelegene Saalbau wurde 1768-1783 von Leopold Wisgrill errichtet. Das Hochaltarbild und das Altarbild für den Nepomuk-Altar schuf 1781 Martin Johann Schmidt.

Von der Dreifaltigkeitskapelle nach Westen führt eine Kellergasse mit einem noch gut erhaltenen Ensemble von traufständigen, zum Teil mit Trockenböden überbauten Presshäusern. Im nordöstlich gelegenen Kellerviertel befindet sich der Weberkeller mit in Löß geschnitzten Reliefs, die historische, mythologische und biblische Szenen zeigen. Als Vorlagen dienten u.a. auch berühmte Kunstwerke wie etwa der Verduner Altar.