Aschbach-Markt


Gemeinde Aschbach-Markt

Ortsgeschichte

Aschbach Markt ist die älteste Gemeinde im Bezirk Amstetten und besteht aus den Katastralgemeinden Abetzberg, Aschbach Dorf, Aschbach Markt, Krenstetten, Mitterhausleiten und Oberaschbach. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Ybbstal über die Hügel des Alpenvorlandes bis hin zur Donau und wird von der Url durchflossen. Der vermutlich aus dem Keltischen abgeleitete Flussname deutet auf den stark gewundenen Flusslauf.

Zumindest seit der Römerzeit war die Gegend besiedelt. Das belegen zahlreiche Funde von Tonscherben, Münzen und Grabsteinfragmenten, darunter eines mit der kapitolinischen Wölfin (http://www.ubi-erat-lupa.org/globalsearch_result.php?result_id=11680&page=1). Die römerzeitliche Siedlung dürfte an der bei Ober-Aschbach vorbeiziehenden Straße Richtung Enns gelegen sein.

Die älteste bekannte Nennung – asbahe - erfolgt in einer 823 ausgefertigten Urkunde, mit der Kaiser Ludwig der Fromme mündliche Gebietszusagen seines Vaters Karls des Großen an den Bischof von Passau bestätigt; die Urkunde dürfte allerdings eine Fälschung sein.  Das Patrozinium der Pfarrkirche – der hl. Martin – deutet aber ebenfalls auf eine frühe Gründung hin.

Aschbach war eine Urpfarre, deren Gebiet sich bis in die heutige Steiermark erstreckte. Nach der Gründung des Benediktinerstifts Seitenstetten überließ Bischof Ulrich von Passau 1116 die Pfarre Aschbach dem Stift gemeinsam mit den Titularkirchen Allhartsberg, Biberbach und Krenstetten. Endgültig ging die Pfarre erst 1517 (1520?) in dessen Besitz über. Aus diesem Jahr stammt eine diesbezügliche Notariatsurkunde.  

Die Entwicklung der Ansiedlung profitierte von der Lage an der wichtigen Handelsstraße vom Ybbs- zum Donautal, auf der Salz, Eisen und Eisenprodukte transportiert wurde. Herzog Leopold VI. verlieh dem Ort 1236 das Marktrecht; als Vorlage diente das Marktrecht der Stadt Enns. Die mit dem Marktrecht verbundenen Privilegien wie Straßenzwang, Stapelrecht und Niederlagsrecht, verhalfen dem Markt zu einer kurzfristigen wirtschaftlichen Blüte. In dieser Zeit wurde der bis heute in seiner Gestalt noch erhaltene Rechteckplatz angelegt. Als Geldnot die Babenberger zwang, den Markt an das Bistum Freising zu verpfänden, stagnierte die Entwicklung, da der Bischof lieber seine eigene Stadt Waidhofen an der Ybbs förderte.

Der Markt hatte unter Einfällen der Osmanen 1529 und 1532 schwer zu leiden. 1557 erhielt der Markt von Kaiser Ferdinand I gemeinsam mit 18 weiteren Ortschaften der Innerberger Eisenwurzen Privilegien zum bevorzugten Eisenverschleiß. Während des Österreichischen Erbfolgekrieges 1741 war in Aschbach das Hauptquartier der österreichischen Armee unter Feldmarschall Khevenhüller. Unter Joseph II. wurde Aschbach, das bis dahin oberösterreichischer „Einlagsuntertan“ war, an Niederösterreich angegliedert. Auch während der napoleonischen Kriege 1800, 1805 und 1809 hatte der Markt schwer zu leiden  Der Bau der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn ab 1857 belebte wieder die Wirtschaft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war in Aschbach die russische Divisionsküche stationiert, die die Besatzer zwischen Enns und St. Pölten versorgte. 50 Bäcker arbeiteten in drei Schichten, täglich wurden 20 Rinder geschlachtet.