Ortsgeschichte
Ebreichsdorf, seit 2001 Stadt, liegt im Wiener Becken, im Bereich eines ehemaligen Sumpfgebietes an der Piesting, das im Spätmittelalter trocken gelegt und als Lebens- und Wirtschaftsraum nutzbar gemacht wurde. Als Iberrichesdorf wurde der Ort 1120 erstmals urkundlich erwähnt, benannt nach einem Mann namens Iberrich.
Ein Geschlecht der Ebreichsdorfer ist für das 13. Jahrhundert nachweisbar. Anfang des 14. Jahrhunderts besaßen die Herren von Werde die Feste Ebreichsdorf, gegen Ende des 14. Jahrhunderts waren die Herren von Wallsee-Drosendorf die Eigentümer des herzoglichen Lehens Ebreichsdorf, 1400 wechselte dieser Besitz an die Familie Wallsee-Enns. Herrschaft und Schloss Ebreichsdorf erwarb im Jahr 1572 Hieronymus Freiherr von Beck und Leopoldsdorf. 1639 ging die Herrschaft Ebreichsdorf samt dem Schloss an Daniel Moser über, Bürgermeister von Wien.
Im 18. Jahrhundert etablierte sich in Ebreichsdorf ein erster Industriebetrieb, eine Tuchfabrik wurde gegründet, 1770 wurde diese in die Zitz- und Cottonfabrik der orientalischen Kompanie und schließlich nach 1773 in die Cottonfabrik J. Lang umgewandelt. 1837 wurde Ebreichsdorf als Standort für eine Baumwollspinnerei gewählt. Mit dem Decret des niederösterreichischen Landeschefs vom 7. Juli 1849 über die Durchführung der Gerichtsorganisation wurde der Gerichtsbezirk Ebreichsdorf eingerichtet. Der Gerichtsbezirk wurde mit 1. Jänner 2013 aufgelöst und dem Gerichtsbezirk Baden zugewiesen.
Seit 1912 ist Ebreichsdorf Markt. Mit Bescheid vom 30. August 2001 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Stadtgemeinde ein Wappen: In Blau unter einem über zwei Webspulen laufenden silbernen schwarzgestreiften Band im Schildhaupt ein silbernes Wasserrad, die waagrechten Speichen durch silberne Leisten bis zum Schildrand verlängert, aus den Leisten wachsend rechts drei goldene Schilfrohre, links drei goldene Ähren, im Schildfuß zwei linksgewendete silberne Fische. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Gelb-Blau-Weiß wurden genehmigt.