Luberegg


Gemeinde Emmersdorf an der Donau

Ortsgeschichte

Schloss Luberegg, die ehemalige Sommerresidenz von Kaiser Franz II./I., ist ein relativ junges Schloss. Bis ins 18. Jahrhundert war der zur Herrschaft Leiben und Weitenegg gehörende Grund unbebaut. 1774 erhielt der Herrschaftsinhaber Josef Edler von Fürnberg ein Privileg zur Errichtung einer Holzschwemme im Weinsberger Forst. Luberegg wurde Endpunkt der Schwemme auf der Weiten, die unterhalb der Ruine Weinsberg begann. Zur Verwaltung der Holzschwemme ließ er zwischen 1774 und 1787 beim Holzlagerplatz das Schloss und einige Nebengebäude erbauen.

Nachdem Fürnberg 1791 das Postprivileg erhalten hatte, diente das Schloss als Poststation auf der Strecke nach Pöggstall-Gutenbrunn. Hohe Verschuldung und sinkende Erträge zwangen Fürnberg 1795 zum Verkauf seines gesamten Besitzes im südlichen Waldviertel an den Freiherrn Peter von Braun, der mit großer Wahrscheinlichkeit als Vertreter des k. k. Familienfonds fungierte, in dessen Besitz Leiben und Weitenegg als kaiserliche Familienherrschaften übergingen. Kaiser Franz II./I. ließ das Schloss ausbauen und nutzte es von 1803 bis 1811 als Sommersitz. Das Bauwerk besteht aus einer Gebäudegruppe von fünf Häusern im frühklassizistischen Stil. Teil der Innenausstattung sind von G. G. Alblasser gemalte Leinentapeten.

In den Napoleonischen Kriegen wurde Luberegg 1805 von französischen Soldaten besetzt, 1809 wurde es von Melk aus beschossen. Die Holzschwemme wurde 1811 mangels Holzmenge eingestellt, die Verwaltung und die Post blieben aber erhalten.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss als Sommersitz dem niederländischen Botschafter verpachtet. Nach 1918 stand es unter der Verwaltung des Kriegsgeschädigtenfonds, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von den österreichischen Bundesforsten übernommen und als Verwaltungsbau genutzt. Seit 1990 ist Luberegg im Besitz der Familie Hohenberg auf Schloss Artstetten (www.schloss-artstetten.at) und wurde als „Kaiser-Franz-Museum" der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.