Schrick


Gemeinde Gaweinstal

Ortsgeschichte

Etwa 5 km nordöstlich von Gaweinstal an der Brünner Straße B7 bzw. der Nord/Weinviertel Autobahn A5 liegt, durchflossen vom Kettlasbach, das Längsangerdorf Schrick, das heute eine Katastralgemeinde von Gaweinstal ist. Der Ortsname geht auf das mittelhochdeutsche Wort schrick zurück, das „Sprung, Riss“ bedeutet.

In einer Göttweiger Urkunde von 1141 wird ein Wichardi de Schriche genannt. Das Aufscheinen im Babenberger Urbar kennzeichnet den Ort als landesfürstlichen Besitz. Die Pfarrgründung dürfte im 13. Jahrhundert erfolgt sein. Für 1297 findet sich Leutold von Kuenring als Pfandinhaber. Ab 1500 tauchen die Fronauer als Lehensbesitzer von Schrick auf. Maria Theresia verkaufte Schrick 1750 an die niederösterreichischen Stände, die sie wiederum an die Herrschaft Paasdorf veräußerte.  

Auf dem heutigen Kirchhügel lag die ehemalige Burg von Schrick. Heute überbauen die Kirche und der Friedhof die alte Hausberganlage. Die der hl. Margaretha geweihte Kirche wurde 1661 eine eigenständige Pfarre, die dem Barnabitenkloster in Mistelbach inkorporiert war. Der barocke Bau wurde 1688–1691 errichtet, ein Saalbau mit eingezogener Rundapsis und zweigeschossigem Westturm. Während der Kämpfe in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges erlitt auch die Kirche schwere Schäden. Die Gewölbe mussten nach 1945 erneuert werden.

Schweickhardt beschrieb Schrick als großes Pfarrdorf mit 181 Häusern. Darin lebten 226 Familien, bestehend aus 453 männlichen, 486 weiblichen Personen und 140 schulfähige Kinder. Der Viehstand belief sich auf 45 Pferde, 168 Kühe, 317 Schafe, 20 Ziegen und 200 Mastschweinen. Die Einwohner:innen deckten ihren Lebensunterhalt durch Wein- und Ackerbau. Der Weinhandel mit Wien florierte. Daher bezeichnete Schweickhardt den Ort als wohlhabend. Nach der Aufhebung der Grundherrschaft und der Grundentlastung wurde Schrick eine eigenständige Gemeinde. Das änderte sich erst im Zuge der angestrebten Gemeindestrukturverbesserung. Mit 1. Jänner 1972 schloss sich Schrick wie Höbersbrunn und Pellendorf der Marktgemeinde Gaweinstal an.  

Vermutlich in Schrick erblickte um 1400 Michael Puff von Schrick das Licht der Welt. Er studierte an der Universität Wien und war ab 1433 Doktor der Heilkunde. Danach bekleidete er elfmal das Amt eines Dekans der medizinischen Fakultät. Er starb 1473 und wurde im Stephansdom beigesetzt.