Aggsbach-Dorf (Kartause Aggsbach)


Gemeinde Schönbühel-Aggsbach

Ortsgeschichte

Die Gegend um das Dorf Aggsbach am rechten Donauufer in der Marktgemeinde Schönbühel-Aggsbach war, wie Münzfunde belegen, schon zur Römerzeit besiedelt und wird 830 als Besitz Accusabah der bayerischen Benediktinerabtei Niederaltaich urkundlich erwähnt. Als Lehen der Herzöge von Bayern war Aggsbach im Besitz der Kuenringer, später der Maissauer.

1380 stifteten Heidenreich von Maissau und dessen Gemahlin Anna von Kuenring die Kartause „Marienpforte" - neben Mauerbach und Gaming die dritte Niederlassung des Kartäuserordens - für einen Prior und zwölf Mönche, die aus Mauerbach berufen wurden. Nach jüngsten Forschungsergebnissen erfolgte aber bereits sieben Jahre zuvor, 1373, die Grundsteinlegung zum Bau des Klosters, doch hatten Unstimmigkeiten mit dem bayerischen Herzog als Besitzer des Grundes zur zweiten Stiftung geführt. Die Kirche wurde gemeinsam mit dem Kloster in einem Seitental des Aggsbaches erbaut und 1392 geweiht. Es erhielt von den Stiftern bedeutenden, wenn auch sehr verstreuten Besitz. Für eine Erweiterung sorgte im Jahr 1440 der letzte Maissauer Otto und dessen Gemahlin Anna von Pottendorf, die wie das Stifterpaar in der Kartause begraben sind.

Die Kartause erlebte ihre Blütezeit im 15. Jahrhundert. Von ihren wissenschaftlichen Leistungen zeugt ein umfangreicher Bibliothekskatalog. 1501 schuf Jörg Breu der Ältere den Hochaltar der Kirche, eines der Hauptwerke der Donauschule. Unter Joseph II. wurde die Kartause 1782 aufgehoben. DIe Klosterkirche wurde 1784 Pfarrkirche von Aggsbach. Der Hochaltar wurde in das Stift Herzogenburg transferiert. Ein Großteil des revitalisierten Klosterkomplexes ist heute in Privathand, öffentlich zugänglich ist die Klosterkirche Mariä Himmelfahrt.