Ortsgeschichte
Am nördlichen Donauufer liegt beiderseits des Endlingbaches die Marktgemeinde Aggsbach. Der im Gemeindegebiet liegende Fundort der „Venus von Willendorf“ belegt die frühe Besiedelung des Raumes. Darauf verweisen auch Funde der Jungsteinzeit auf einer südwestlich des Ortes gelegenen Terrasse.
In einer Urkunde aus dem Jahr 830 bestätigte Ludwig der Deutschen dem bayrischen Kloster Altaich (Niederaltaich) eine Schenkung Karl des Großen, nämlich die Wachau in den angeführten Grenzen; Zentrum war Spitz, der in der Urkunde genannte Ort Accussabah markierte das westliche Ende des Besitzes. 1141 wird der Ort wieder urkundlich erwähnt; 1148 bestand bereits eine Kirche Acsbah, 1239 Akespach genannt. Im 14. Jahrhundert war das Gebiet im Besitz der Kuenringer, bis 1628 dann landesfürstliches Eigentum. 1441 wurde Aggsbach erstmals als Markt erwähnt. Nach wechselnden Besitzern in den folgenden Jahrhunderten erwarb es nach 1797 der k.k. Familienfonds. Donauschifffahrt und Weinbau bestimmten die wirtschaftliche Entwicklung des Marktes.
1148 wurde die Kirche erstmals erwähnt. Die Kirche gehörte zunächst zu St. Michael, dann zur Niederaltaicher Pfarre Spitz. Ab 1286 wurde die Kirche neu errichtet. Ihr Hauptpatrozinium ist Mariae Himmelfahrt, die Nebenpatrozinien waren der Apostel Petrus und der heilige Bischof Nikolaus. In drei Ablassbriefen von 1286 und 1300 werden als „Erbauer“ der Kirche ein Ritter Ruger Swarizinger und sein gleichnamiger Sohn genannt. Messstiftungen durch die Pfarrgemeinde erfolgten 1392. 1400 und 1494 wurden für die Kirche neue Ablassbriefe ausgestellt. Letzterer begründete eine bis ins 18. Jahrhundert hinein bestehende Marienwallfahrt. Seit 1580 sind protestantische Prädikanten nachweisbar. Ab 1632 war Aggsbach eine eigenständige Pfarre, die zum Kloster Niederalteich gehörte. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ging das Patronatsrecht an den jeweiligen Besitzer des Erlahofes in Spitz über.
Mit Bescheid vom 2. Mai 1978 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Marktgemeinde ein Wappen: In einem goldenen Schild ein blauer Schräglinks-Wellenbalken, der in der oberen Schildhälfte von zwei gekreuzten naturfarbenen Rudern begleitet wird und der in der unteren Schildeshälfte im Schildesfuß einen grünen Dreiberg zeigt. Die eingereichten Gemeindefarben Grün-Gelb-Blau wurden genehmigt.