Ortsgeschichte
Der Markt Albrechtsberg im südlichen Waldviertel ist geprägt von der monumentalen, hoch über dem Tal der Großen Krems aufragenden Burg, die zu den spektakulärsten Anlagen der Gegend gehört. Teil des ausgedehnten Burgensembles ist die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt innerhalb der hohen Ringmauer.
Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1230, in dem ein Konrad von Albrechtsperge genannt wird. Möglicherweise erfolgte die Gründung der Burg schon um 1100 durch einen namengebenden Adelhart, doch stammen die ersten gesicherten Nennungen erst aus dem 13. Jahrhundert.
Beim Burgaufgang entstand eine kleine Burgsiedlung und im Tal ein Grabendorf. Im 14. Jahrhundert gelangte die Burg an die Starhemberger, die sie 1377 an Ulrich von Neidegg verkauften, dessen Familie 150 Jahre im Besitz von Burg und Herrschaft Albrechtsberg war. Während der Hussitenkriege wurde die Burg schwer beschädigt, im 15. Jahrhundert erfolgten Erneuerungs- und Umbauarbeiten.
Ab 1527 war die Burg im Besitz der Familie Peuckham. Sie ließ die mittelalterliche Anlage schlossartig umgestalten und durch weitere Höfe und weitläufige Zwingeranlagen sichern. Durch die Ausbauten im 16. Jahrhundert erhielt die um drei Höfe angelegte Burg weitgehend ihre heutige Gestalt. Da die Peuckham evangelisch waren, kam es 1619 erneut zu Verwüstungen durch kaiserliche Truppen. Ab 1695 war Hans Karl Ignaz Lempruch Eigentümer, dessen Nachfahren die Burg erst in den 1950er Jahren verkauften. Die Burg ist heute bewohnter Privatbesitz und daher mit Ausnahme der Pfarrkirche nicht öffentlich zugänglich.
Die barocke Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt, früher eine Wallfahrtskirche, befindet sich im Bereich der ehemaligen Burgkirche, im Mittelalter zunächst eine Filiale von Meisling. 1263 wird ein Heinrich als Vikariatspriester erwähnt. Unter der Herrschaft der Neidegger wurde die Pfarre um 1380 selbstständig. 1765/1770 wurde die ursprünglich gotische Kirche nach Plänen von Matthias Munggenast - Sohn des Josef Munggenast - neu erbaut und von Josef Fürst mit Wand- und Deckenmalerei ausgestattet (1798). Zu den bedeutendsten Ausstattungsstücken gehören eine spätgotische Anna Selbdritt aus dem frühen 16. Jahrhundert und auf dem Hochaltar eine Maria mit Kind aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Mit Bescheid vom 6. Juli 2004 verlieh die Niederösterreichisches Landesregierung der Marktgemeinde ein Wappen: Ein grüner Schild, über geflutetem blauem Schildfuß mit drei silbernen Wellenfäden durch eine silberne Leiste gespalten, vorne schräggekreuzt ein goldenes gestürztes Schwert und ein goldener Palmzweig, hinten übereinander drei goldene sechsstrahlige Sterne. Die eingereichten Gemeindefarben Grün-Gelb-Blau wurden genehmigt.
Das so genannte „Augenbründl" nördlich des Ortes am Abhang zur Krems galt als Heilquelle bei Augenleiden. Mit dieser Quelle ist die Sage vom Geisterbründl verbunden.