Alland


Gemeinde Alland

Ortsgeschichte

Die Marktgemeinde Alland, mitten im Wienerwald am Anfang des Helenentals gelegen, ist der bedeutendste Ort des oberen Tals der Schwechat. Heute gehören zu ihr die Orte Alland, Glashütten, Groisbach, Holzschlag, Maria Raisenmarkt, Mayerling, Rohrbach, Schwechatbach, Untermeierhof und Windhaag. Funde aus der Jungsteinzeit und der Urnenfelderkultur zeugen von einer sehr alten Siedlungstradition dieser Gegend.

Zu Beginn des 11. Jahrhunderts (1002) war Alland Teil der großen Schenkung Kaiser Heinrichs II. an den Babenberger Markgrafen Heinrich I., die das Gebiet zwischen der Dürren Liesing und der Triesting umfasste. Die für diesen Besitz gegründete Kirche von Alland, Adelath, mit dem Doppelpatrozinium St. Georg und St. Margarethe wird 1123 erstmals urkundlich erwähnt, nach der Ortstraditon sollen ihre Anfänge bis in das 8. Jahrhundert reichen. 1133 gründete Markgraf Leopold III. im Allander Pfarrgebiet das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz, dem die Babenbergerin Herzogin Gertrud 1253 das Patronatsrecht über die Pfarre schenkte. Nach heftigen Widerständen der Bischöfe von Passau wurde die Pfarre schließlich 1386 durch Papst Urban VI. dem Kloster inkorporiert, das in der Folgezeit als Seelsorgezentrum des Pfarrgebiets an die Stelle von Alland rückte.

Die Babenberger besaßen in Alland ein „festes Haus". Nach alter Tradition soll hier der Sohn der Herzogin Gertrud geboren sein, Friedrich von Österreich, der 1268 gemeinsam mit dem Staufer Konradin enthauptet wurde. Mitte des 14. Jahrhunderts (1347) kam der Allander Sitz als Lehen an Leutold den Allachter, dessen Familie sich seit dem 12. Jahrhundert nach Alland nannte (erstmals 1136) und im späten 13. Jahrhundert auch den herzoglichen Forstmeister stellte. In der Neuzeit wurde eines der zwölf Waldämter des Wienerwalds nach Alland benannt. 1507 fiel die Herrschaft Alland an Gandolf von Kienberg zu Kottingbrunn, ein Großteil von Alland gehörte daher bis 1848 zu Schloss Kottingbrunn.

Von großer Bedeutung war Allands Lage an der „Via Sacra" von Wien nach Mariazell, die sich in Alland in drei Äste teilte: Der gerade Weg führte zum Hafnerberg, eine Abzweigung bei Mayerling nach Maria Raisenmarkt und eine andere nach Klein Mariazell.

Zur Gemeinde Alland gehört auch der Ort Mayerling mit dem berühmten ehemaligen Jagdschloss des Kronprinzen Rudolf, der sich hier gemeinsam mit der 17-jährigen Mary Freiin von Vetsera in der Nacht vom 29. auf den 30. Jänner 1889 das Leben nahm. Ebenfalls im Gemeindegebiet gelegen ist der Marienwallfahrtsort Maria Raisenmarkt und die Siedlung Groisbach mit ihrem Kaktuscenter, das über 2.000 Pflanzenarten zeigt.

Auf Basis der Niederösterreichischen Gesetze zur Gemeindestrukturverbesserung vereinigten sich 1972 die Gemeinden Alland und Maria Raisenmarkt zur Großgemeinde Alland. Mit Bescheid vom 18. Juni 2002 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Gemeinde Alland ein Wappen: In Grün über einem blauen, von silbernen Leisten gesäumten Wellenbalken im Schildfuß, rechts aus dem Schildrand wachsend ein silberner Felsen, links eine goldene Baumhasel. Die angesuchten Gemeindefarben Grün-Gelb wurden genehmigt. Im selben Jahr erfolgte die Erhebung zur Marktgemeinde.