Ortsgeschichte
Inmitten der Ortschaft Brunn am Wald, einem Teil der Marktgemeinde Lichtenau, wirkt das im späten 16. Jahrhundert erbaute Wasserschloss urch seine Lage im Teich überaus romantisch.
Die mittelalterliche Vorgängerburg entstand zu Beginn des 12. Jahrhunderts. Seit 1114 bzw. 1128 nennt sich ein von den Kuenringern abhängiges Ministerialengeschlecht nach Brunn. 1172 wird in der Zwettler Chronik Brunn unter den Waldviertler Burgern genannt. Da die Kuenringer auch im 13. Jahrhundert hier nachweisbar sind, können diese Nennungen auf Brunn am Wald bezogen werden.
Um 1300 gelangte die Burg an die Herren von Lichtenegg und im 14. Jahrhundert an die Neidegger, die sie im 16. Jahrhundert verkauften. Unter Johann von Trautmannsdorff, seit 1581 Herrschaftsinhaber, erfolgte 1584 der völlige Umbau der mittelalterlichen Burg zu dem noch heute erhaltenen Wasserschloss. Die Schlossanlage ist ein einfacher, streng gegliederter, quadratischer Bau im Renaissancestil, der ohne natürlichen Untergrund mit großem handwerklichen Geschick in den Teich gesetzt wurde, denn selbst die Erdgeschoßräume weisen noch keinerlei Feuchtigkeitsschäden auf.
Unter den Trautmannsdorf wurde auch das benachbarte Schloss Lichtenau Teil der Herrschaft Brunn. 1684 erwarben die Grafen Herberstein Brunn und machten es zum Verwaltungsmittelpunkt ihrer Besitzungen in Niederösterreich. Im 19. Jahrhundert war die Herrschaft ab 1812 im Besitz der Freiherren von Ehrenfels, die nach der Trennung des Gutes Lichtenau von Brunn bis heute im Besitz des Schlosses Lichtenau blieben. Auch Schloss Brunn ist in Privatbesitz und wird seit 1998 restauriert.