Deutsch-Brodersdorf


Gemeinde Seibersdorf

Ortsgeschichte

Im nordöstlichen Wiener Becken an der Grenze zum Burgenland liegt der Ort Deutsch-Brodersdorf. Die Besiedlung des Raumes dürfte bis in keltische Zeit zurückreichen. Zahlreiche Spuren hinterließen die Römer; so fand man Grabsteine, Schmuck, Waffen, Münzen, Gefäße, Ziegel usw. Der Ortsname deutet auf slawische Siedler, denn brody bedeutet im Altslawischen Furt, Übergang. In Urkunden taucht der Ortsname in der Zeit um 1260/80 auf. Das Gebiet gehörte zunächst zur ungarischen Herrschaft Hornstein. Durch Pfand gelangte Deutsch-Brodersdorf an die Habsburger. Kaiser Friedrich III. übergab sie Georg von Pottendorf. Dieser überließ sie einem nahen Verwandten, Georg von Haunfeld. In dieser Zeit entstand vermutlich eine kleine Wehranlage am westlichen Ortsende. Im 16. Jahrhundert erwarben die Freiherren von Windischgraetz die Anlage. Die Besitzer wechselten in der Folge häufig. Das heutige Schloss entstand im 16./17. Jahrhundert. Der Ort hatte schwer unter den Einfällen der Osmanen (1683) und später der Kuruzzen (1709) zu leiden. Die Häuser wurden zweimal niedergebrannt. Auch die Kapelle fiel 1683 dem Feuer zum Opfer und wurde erst 1696 wieder aufgebaut. Im Zuge der josephinischen Pfarrreform wurde 1783 eine Pfarre in Deutsch Brodersdorf eingerichtet. Anstelle der Kapelle errichtete man 1792/94 eine typische josephinische Saalkirche. Zur gleichen Zeit wurde auch eine Schule erbaut. Gedenksteine in der Kirche erinnern noch heute an die Ereignisse. Der ständig drohenden Hochwassergefahr versuchte man 1792 durch die Errichtung des Leithadammes zu begegnen. Dennoch kam es in der Folge immer wieder zu Hochwasserkatastrophen (1882, 1926, 1940, 1965 und 1966). Erst der 1967 erfolgte Ausbau des Leithadammes konnte die Überschwemmungsgefahr verringern.  

Am 1. September 1972 erfolgte die Zusammenlegung der Katastralgemeinde Deutsch-Brodersdorf  mit Seibersdorf zur Marktgemeinde Seibersdorf. Das Gemeindeamt für die neu geschaffene Gemeinde befindet sich in Deutsch-Brodersdorf.