Drösiedl


Gemeinde Ludweis-Aigen

Ortsgeschichte

Schloss Drösiedl südlich von Raabs war fast 200 Jahre lang im Besitz der Freiherren von Hofkirchen, die im 16. Jahrhundert zu den führenden protestantischen Adelsfamilien des Landes gehörten und in der Politik der evangelischen Stände eine entscheidende Rolle spielten.

Die Burg Drösiedl wird erstmals 1369 urkundlich genannt, doch der Name erscheint mit Nikolaus der Dreyzidler schon 1283. Die Dressidler treten als Gefolgsleute der Maissauer, später auch der Hardegger auf. Der heute erhaltene Schlossbau aus dem 16. Jahrhundert ersetzte wohl unmittelbar den mittelalterlichen Vorgängerbau, vermutlich ein spätgotisches Wasserschloss. Von 1427 bis 1612 gehörte die Burg den Freiherren von Hofkirchen. Wilhelm und sein Sohn Wolfgang (1555-1611) ließen die spätmittelalterliche Anlage in ein vierflügeliges Schloss umbauen - mit arkadengesäumtem Renaissancehof und einer Schlosskapelle. In der Pfarrkirche des nahe gelegenen Dorfes Aigen ließen Wolfgang und Georg Andre um 1600 eine Familiengruft anlegen und eine prächtige Marmortumba für ihre Eltern Wilhelm und Eva von Hofkirchen errichten.

Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurde das mit Graben und Mauer umgebene Schloss zerstört. In der Folgezeit wechselten die Besitzer häufig. Heute ist das Schloss in Privatbesitz und mit Ferienwohnungen ausgestattet. Seit 1974 wird der Bau schrittweise und unter größter Rücksicht auf die wertvollen Altbestände restauriert und präsentiert sich daher weitgehend im Stil der Zeit um 1600.