Ortsgeschichte
Gedersdorf liegt im Grenzbereich zwischen Wald- und Weinviertel, nordöstlich von Krems im Kremser Becken. Im Norden begrenzen die Lößterrassen des Wagrams das Gemeindegebiet, im Süden die Donau und im Osten der Kamp. Der Gedersdorfer Weinberg zeigt besonders schöne Formen einer Lösslandschaft.
Erste Siedlungsspuren finden sich bereits in der Jungsteinzeit, später in der Bronzezeit (La-Tené- Kultur). In Brunn am Felde wurde der Grabstein eines römischen Soldaten aus der Zeit Marc Aurels geborgen. Bereits um 1190/1200 ist der Ort als Gerratsdorf in Urkunden verzeichnet. Der Ortsname dürfte sich von dem althochdeutschen Personennamen Gerrat ableiten. Die Stifte Göttweig und Klosterneuburg hatten zu dieser Zeit bereits Besitzungen (Weingärten) in Gedersdorf. So wie Krems hatte die Region um Gedersdorf unter den kriegerischen Auseinandersetzungen der Neuzeit schwer zu leiden: Hussiten und Ungarn im 15. Jahrhundert, Schweden im 17. Jahrhundert, Franzosen und Russen während der Napoleonischen Kriegen.
Die den Heiligen Philippus und Jakobus geweihte Filialkirche im Zentrum des Ortes zählt zu den ältesten Kirchen am Wagram. Im 13. und 14. Jahrhundert war sie ein Vikariat von Krems. Für das Jahr 1316 wird ein Pfarrer erwähnt. In der Reformationszeit gab es hier einen protestantischen Prediger. Der heutige Bau ist ein spätgotischer Saalbau, der im Kern um 1500 entstanden ist und Bauteile des Vorgängerbaus miteinbezog. In der Barockzeit wurde das Langhaus mit einer Flachdecke eingedeckt. Die Ausstattung stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. 1759 wurde die Filialkirche der Pfarre Rohrendorf unterstellt. Ab 1783 war sie eine Filiale der neu geschaffenen Pfarre in Brunn am Felde. In der Katastralgemeinde Brunn im Felde befindet sich auch der ehemalige Wirtschaftshof des Stiftes Admont („Admonterhof“), seit 1814 im Besitz der Familie Mantler (Hauptstraße 50) – ein neunachsiger, zweigeschossiger Bau aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurde die Fassadengliederung erneuert.
Seit 1967 bildet Gedersdorf mit den umliegenden Katastralgemeinden eine Großgemeinde; zu dieser gehören heute Altweidling, Brunn im Felde, Donaudorf, Gedersdorf, Schlickendorf, Stratzdorf und Theiß. Im August 2002 verursachten schwere Regenfälle ein Jahrtausendhochwasser. Der Kamp durchbrach die Schutzdämme und überflutete in zwei Flutwellen das gesamte Gemeindegebiet. Nur Gedersdorf selbst blieb verschont. Mit Bescheid vom 11. Februar 2003 verlieh die NÖ Landesregierung der Gemeinde ein Wappen: Ein grüner Schild, über geflutetem blauem Schildfuß mit vier silbernen Wellenleisten durch eine silberne Leiste gespalten, rechts übereinander eine goldene Jakobsmuschel und eine goldene heraldische Lilie, links ein goldener Weinstock mit drei Trauben und drei Blättern. Die Gemeindefarben Grün-Gelb wurden genehmigt.