Grub (Burgruine Grub)


Gemeinde Irnfritz-Messern

Sage von Ritter Rotbart und die Burg Grub

Einst hauste in dieser Gegend ein riesiger, ungeheuer starker Ritter, der Bären und Wölfe mit bloßen Händen fangen konnte und mit seinen Fäusten alle Feinde und Räuber das Fürchten lehrte. Zu seinen Untertanen war er aber milde und freundlich und half ihnen aus der Not, wenn er konnte. Wegen seines langen roten Bartes nannten sie ihn Rotbart.
Eines Tages überbrachte ihm ein Bote die Nachricht, ein Ritter sei unterwegs, um ihn zu besiegen. Rotbart lachte nur, freute sich über die Abwechslung und stellte sich seinem Gegner auf dem Felsen über dem Farnbachtal zum Zweikampf. Rotbart verließ sich auf die Kraft seiner Hände und kam ohne Rüstung und Schwert. Sein Gegner indes war ganz in Eisen gehüllt und mit Lanze und Schwert bewaffnet. Der Fremde kam aber nicht dazu, einen einzigen Schwertstreich zu führen, denn Rotbart packte ihn an Armen und Beinen, hob ihn hoch und schmetterte ihn mit solcher Kraft zu Boden, dass dieser völlig unter der Erde verschwand. Die Zuschauer sahen mit Schaudern in die tiefe Grube, die der besiegte Ritter in das Erdreich gerissen hatte, und flüsterten untereinander, Rotbart hätte ihn wohl in die Hölle hinuntergestoßen. Rotbart aber holte große Steine herbei und füllte damit die Grube. Dann gab er seinen Leuten den Befehl, an diesem Ort eine Burg zu bauen, die er zu Erinnerung an den Zweikampf "Grueb" nannte.
(Quelle: Waldviertler Heimatbuch, hg. v. A. Kastner, 1994, S. 373)