Opponitz


Gemeinde Opponitz

Ortsgeschichte

Das zur Eisenstraße gehörende „Fischerdorf" Opponitz an der mittleren Ybbs wird 1267 urkundlich erstmals genannt und war bis 1848 im Besitz der Herrschaft Gleiß. Die mittelalterliche Burg ist nicht mehr erhalten und konnte bislang nicht lokalisiert werden. Nach der Volksmeinung lag der Adelssitz in der Rotte Hauslehen beim Bauernhof „Opponitz". Zu dessen Besitzern sollen auch die Kuenringer gezählt haben. Angeblich vererbte Leutold von Kuenring die Burgen Opponitz und Gleiß seiner Tochter Agnes, die Andreas von Liechtenstein heiratete und zugunsten ihrer Brüder Hans und Leutold 1345 verzichtete.

Bis 1784 war Opponitz der einzige Pfarrort der Herrschaft Gleiß. Die Kunigundenkirche war zunächst Filiale von Hollenstein (1267) und wurde 1332 Pfarrkirche. Sie war dem Bistum Passau inkorporiert und im 16. und frühen 17. Jahrhundert evangelisch (1535-1628). Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche vom Maurermeister Brandter aus Waidhofen nach dem Vorbild der Johannes-Nepomuk-Kirche in Wien umgebaut, die 1860 geweiht wurde. Zur Innenausstattung gehören etliche Altarbilder des Kremser Schmidt.

Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Eisenverarbeitung der wichtigste Wirtschaftszweig des Ortes. Der Schwerpunkt lag auf der Sichel- und Sensenerzeugung. Einblick in die Zeit der „schwarzen Grafen", wie die Hammerherren bezeichnet wurden, gibt das Sichelmuseum „Hammer am Bach", ein im Kern mittelalterlicher Bau, in dem noch bis 1980 Sicheln produziert wurden. Nach der Stilllegung wurde das Industriedenkmal renoviert und 1988 im Rahmen der Eisenstraße darin das Sichelmuseum eröffnet. In dem ehemaligen Hammerwerk ist eine originalgetreue, voll funktionsfähige Einrichtung zur Sichelerzeugung zu sehen.

Im 19. Jahrhundert erlebte der Ort einen industriellen Aufschwung, gefördert durch den Ausbau der Ybbstalbahn (Kronprinz-Rudolf-Bahn 1850-1896) und den Bau der Ybbsbrücke 1877. In jüngerer Zeit setzt Opponitz vor allem auf den sanften Tourismus und wurde mit einer über 45 Kilometer langen Fliegenfischerstrecke in der Ybbs zu einem Fischerparadies.

Mit Bescheid vom 25. Juni 1996 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Gemeinde ein Wappen: Über grünem Dreiberg gespalten, vorne in Blau ein silbernes Wasserrad, hinten in Silber ein auf dem Dreiberg stehender, aufgerichteter roter Wolf. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Grün-Weiß-Rot wurden genehmigt.