Ortsgeschichte
Der Ortsname Hohenberg geht auf die Feste zurück, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts vermutlich von Dietrich I. (1210-1271) erbaut wurde, der sich nach ihr „Hohenberg“ nannte. Sein Vater Leutold bewohnte die Burg Hohenstaff bei St. Veit an der Gölsen, musste diese jedoch verlassen und ließ sich in der neuerbauten „Altenburg“ bei Klafterbrunn nieder. Seit dem 13. Jahrhundert übte Hohenberg das Landgericht aus. Der Flurname „Galgenmauer“ erinnert noch heute an den Galgen. Im 1325 erstmals urkundlich erwähnten Markt war ein Pranger zur Verbüßung der Schandstrafen aufgestellt.
Die Hohenbergs spielten eine nicht unwichtige Rolle in der Entwicklung des Landes und genossen hohes Ansehen: So scheint beispielsweise Rudolf von Hohenberg, Marschall des Bistums Passau, als Zeuge in der Stiftungsurkunde des Herzog Rudolf IV. für den Stephansdom zu Wien auf.
Stephan II. von Hohenberg bezeugte die Gründung der Wiener Universität 1365; dessen jüngerer Bruder Konrad promovierte zum Doktor der Theologie, war Pfarrer von Mödling, Domherr von Konstanz und übte zweimal (1378, 1386) das Amt des Rector Magnificus an der Universität Wien aus.
Seit der Erbauung der Burg und des Entstehens des Ortes wurde die Wasserkraft genützt. Die Eisenwerke im Traisental erlangten allerdings erst später Bedeutung, da sie verkehrsmäßig ungünstiger lagen als das Ybbs- oder Erlauftal. Im ältesten Urbar der Herrschaft Hohenberg von 1527 finden Sägen, Mühlen und Hämmer Erwähnung. Den Hohenbergern folgten für kurze Zeit die Rogendorfer (1529–1535), die bereits im 15. Jahrhundert zahlreiche Herrschaften in Niederösterreich erworben hatten. Sie waren Protestanten und zählen neben den Grabnern, Jörger, Puechheim und Kueffstein zu den führenden Adeligen bei der Verbreitung der „neuen Lehre“. 1535 kauften die Pögel aus Thörl in der Steiermark die Herrschaft Hohenberg. Diese Familie hatte durch die Eisenproduktion und der Verarbeitung zu Handfeuerwaffen und Großgeschützen Bedeutung erlangt und kaufte auch die Araburg bei Kaumberg. Sebald der Jüngere wurde sogar in den Freiherrnstand erhoben. Die Herrschaft Hohenberg, zu der übrigens auch St. Aegyd zählte, fiel in weiterer Folge an die Sauermann und 1589 an die Jörger, die bestrebt waren, die übrigen Herrschaften des Gölsen- und Traisentales aufzukaufen.
Der Bauernaufstand des Jahres 1596/97 ließ auch die Bauern des Hohenberger Umlandes sowie Innerfahrafelds (zur Herrschaft Lilienfeld gehörig) nicht unberührt. Sie zogen gemeinsam gegen die Klosterherrschaft Lilienfeld, raubten und plünderten und zogen dann gegen den Markt Wilhelmsburg, wo sie sich mit anderen Aufständischen verbündeten und schließlich nach St. Pölten zogen. Die Jörger versuchten die evangelische Lehre gegen die Rekatholisierung zu verteidigen und konspirierten mit den Böhmen. Ferdinand II. schickte kaiserliche Truppen gegen die Aufständischen und somit auch gegen Hohenberg. Die Burg wurde wahrscheinlich im Herbst 1619 belagert und schließlich in Brand geschossen. Noch im selben Jahr wurde die Herrschaft an Freiherr Hans Balthasar Hoyos, Landmarschall und General-Landobrist in Österreich unter der Enns, übertragen. Die Hoyos besaßen die Herrschaften Stüchsenstein (bei Ternitz) und Gutenstein. Hohenberg wurde fortan vom weit entfernten Gutenstein aus verwaltet, die Burg dem Verfall preisgegeben. Die eisenverarbeitenden Betriebe (etwa 18 Eisenhämmer) wurden in eine Zunft zusammengefasst, die ihren Verwaltungssitz ebenfalls in Gutenstein hatte. Der Türkeneinfall von 1683 kostete vielen Bewohnern des Traisentales das Leben. 1805 benützten die französischen Soldaten die Wallfahrerstraße über Annaberg nach Türnitz, wo sie Station machten. Die Bewohner hatten für die Truppenversorgung aufzukommen und Plünderungen hinzunehmen.
In dieser Zeit setzte die Industrialisierung ein. Jakob Fischer erwarb 1801 eine Klingenschmiede in Furthof und errichtete eine Feilenfabrik. 1830 übernahm die spätere St. Egydyer Eisen- und Stahl-Industrie-Gesellschaft ein in Furthof bereits bestehendes Werk; zunächst erzeugte man nur Hieb- und Stichwaffen. In der Folge kam eine Frischhütte mit Blech-, Streck-, Fein- und Drahtwalzwerken hinzu. 1869 kaufte die Gesellschaft die Feilenfabrik Jakob Fischers. Weitere Ausbauten erfolgten. Ende des Jahrhunderts war die Feilenfabrik die größte in Europa. Mit dem Decret des niederösterreichischen Landeschefs vom 7. Juli 1849 über die Durchführung der Gerichtsorganisation wurde der Gerichtsbezirk Hohenberg eingerichtet. Der Gerichtsbezirk wurde 1854 bereits wieder aufgelöst und dem Gerichtsbezirk Lilienfeld zugewiesen. 1893 löste die Eisenbahn die k.k. Postkutsche ab und übernahm die Beförderungen von Postsendungen und Reisenden. Bereits 1896 suchte die Marktgemeinde um die Errichtung eines Gemeindekraftwerkes zur Erzeugung von elektrischem Strom an. 1908-09 kam es zum Bau der Anlage mit angeschlossenem Aufseherhaus. Zu Ehren des sechzigjährigen Regierungsjubiläums wurde es Kaiser-Franz-Josefs-Jubiläums-Elektricitätswerk genannt. 1902 errichtete man eine Wasserleitung von der Hinterbergquelle bis in den Markt.