Ortsgeschichte
Westlich von Geras auf 530 m Seehöhe liegt die Marktgemeinde Japons. Heute besteht die Großgemeinde aus den Katastralgemeinden Goslarn, Japons, Oberthumeritz, Sabatenreith, Schweinburg, Unterthumeritz, Wenjapons und Zettenreith.
Die Gegend rund um Japons war schon in der Steinzeit besiedelt wie um 1900 aufgesammelte Streufunde belegen. Vermutlich befand sich diese vorgeschichtliche Siedlung auf dem „Kirchberg“. Auch in Wenjapons gab es einen Lagerplatz. Für die Deutung des Ortsnamens gibt es mehrere Möglichkeiten: Er könnte auf den slawischen Personennamen „Japans“ zurückgehen. Eine andere Hypothese leitet ihn von kyriapons her. Das Grundwort panz, ponz bedeutet Lehen; demzufolge würde Japons Kirchenlehen bedeuten. „Japons“ besitzt aber auch, so die dritte Variante, die Bedeutung „beobachten“, „betrachten“, „horchen“. In Urkunden taucht der Name erstmals als ecclesia Japans (= Kirche des Japan) 1242 auf. Zur Vermeidung von Verwechslungen mit dem südlich gelegenen Wenjapons wurde Japons bisweilen auch „Kirchjapons“ genannt. Die am Kirchberg gelegene Kirche war um 1100 eine Filiale des Stiftes Geras, Mitte des 12. Jahrhunderts wurde sie als Pfarre dem Stift inkorporiert. Der Kirchberg und auch die einstigen acht Häuser am Kirchberg gehörten dem Stift Geras. Während des Dreißigjährigen Krieges erlitt der Ort um 1620 schwere Schäden.
Die Pfarrkirche hl. Laurenz liegt in beherrschender Höhenlage auf dem Kirchberg. Der schlichte Bau stammt weitgehend aus der Barockzeit. Die Gewölbemalereien in der Kirche sind ein Werk Johann Lukas Krackers, einem Schüler Paul Trogers und entstanden 1767. Die Altarbilder schuf Johann Jakob Zeiller 1738. Im „Saaßwald“ ließ ein Förster namens Rondonelli 1808 eine kleine hölzerne Kapelle zum hl. Florian bei einem Bründl errichten. Der Legende nach stand neben dem Bründl ein Bildstock, den ein Graf entfernen ließ, allerdings ohne Erfolg. Immer wieder stand der Bildstock an derselben Stelle. Dies betrachtete man als Fingerzeig und erbaute dort eine Kapelle. Alljährlich rund um den Florianitag – 4. Mai – gab und gibt es lokale Wallfahrten zur Kapelle.
In mehreren Steinbrüchen südlich von Unterthumeritz wurde im 19. und angehenden 20. Jahrhundert der Thumeritzer Marmor gewonnen. Das Kalkvorkommen stellte einen Nebenerwerb für die in erster Linie bäuerliche Bevölkerung dar: An die 50 Kalköfen gab es zu Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Gemeindegebiet, die in bäuerlichen oder herrschaftlichen Besitz waren. 1904 wurde in Unterthumeritz ein 18 Meter hoher Kalkofen errichtet, der heute besichtigt werden kann.
Nach der Aufhebung der Grundherrschaft wurde Japons selbständig. Der erste Bürgermeister war der Hausbesitzer Trögl. Josef Koch gründete 1866 den Losverein, der 1878 in den Spar- und Vorschußverein umgewandelt wurde. Im selben Jahr besetzten die Preußen Japons. Die Markterhebung erfolgte 1868.
Im Zuge der Gemeindereformen erfolgte 1968 die Bildung der Großgemeinde Japons. Mit Bescheid vom 18. Juli 1978 verlieh die NÖ Landesregierung der Marktgemeinde ein Wappen: Geteilt und oben gespalten, oben rechts in Schwarz ein goldener feuerspeiender aus der Schildesteilung wachsender aufgerichteter Panther, oben links in Gold zwei schwarze aufgerichtete Sensen, unten dreimal von Grün auf Rot geschacht. Die Gemeindefarben Grün-Gelb-Schwarz wurden genehmigt. Japons ist Mitglied der NÖ Kleinregion „Taffa-Thaya-Wild“. Der 2001 unter dem Namen „Waldviertler Wohlfühlregion“ gegründeten Kleinregion gehören die Gemeinden Brunn an der Wild, Drosendorf-Zissersdorf, Geras, Irnfritz-Messern, Japons, Langau, Pernegg, St. Bernhard-Frauenhofen und Weitersfeld an. Am 3. September 2006 wurde in Japons eine Biogasanlage mit Windpark und eine Kläranlage eröffnet.