Jedenspeigen


Gemeinde Jedenspeigen

Ortsgeschichte

Jedenspeigen oder Hiedungspeigun, wie der Ort urkundlich 1113 erstmals genannt wird, entstand in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts nahe der March-Schlinge, die dem Ort auch seinen Namen gab: Beuge (= Fluss-Schlinge) des Jedung. 

Zur Zeit der ersten Nennung war der Ort im Besitz des Stiftes Melk, die Oberhoheit über das Gebiet hatten die Formbacher und später die Babenberger. Die Pfarre entstand als grundherrliche Gründung um 1200, vermutlich unter jenen in Jedenspeigen begüterten Herren, die den Beinamen Mazo führten (Mazonen).

Durch die berühmte Entscheidungsschlacht vom 26. August 1278 zwischen Rudolf I. von Habsburg und König Ottokar II. von Böhmen wurden Dürnkrut und Jedenspeigen zum Synonym für den Aufstieg des Hauses Habsburg zur Großmacht. Auf einem freien Feld zwischen den beiden Dörfern besiegte Rudolf den Böhmenkönig, der in der Schlacht den Tod fand. Heute erinnert ein Denkmal auf dem Schlachtfeld an die angeblich „größte Ritterschlacht aller Zeiten".

Im Spätmittelalter nannten sich ursprünglich ritterliche Lehensleute der Kuenringer nach Jedenspeigen. Im 15. Jahrhundert wurde das Schloss Sitz von Söldnerführern und im Jahr 1448 daher durch das Geräune, die landmarschallische Gerichtsexekution, zerstört. 1513 wird Jedenspeigen Markt genannt.

Das um 1600 neu erbaute Schloss mit der sich bis weit nach Ungarn erstreckenden Grundherrschaft war nacheinander im Besitz der Lamberg, der Pappenheim und der Grafen von Kollonitsch (1675-1874). Zu den prominentester Vertretern der Kollonitsch zählt Leopold, der während der zweiten Türkenbelagerung 1683 Bischof von Wien war.

Mit Bescheid vom 27. April 1975 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Marktgemeinde ein Wappen: Ein durch einen silbernen Wellenbalken gespaltener Schild, belegt mit zwei goldenen gekreuzten, abflatternde Fahnen tragenden Lanzen, rechts Rot-Silber-Rot, links Rot-Silber. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Grün-Weiß-Rot genehmigt.