Ortsgeschichte
Judenau, in einer Schlinge der Großen Tulln gelegen, wurde als Judinowa um 1108/22 erstmals urkundlich genannt. Die Weinbautradition des Ortes reicht bis zu den Formbachern und Vohburgern zurück, die in Judenau Weingärten besaßen.
Im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation etablierte sich Judenau als Herrschaftsmittelpunkt. Nach dem Rittergeschlecht der Matseber hatte Christoph Rueber von Pixendorf die Herrschaft Judenau inne. Er berief 1578 protestantische Prädikanten nach Judenau, Zwentendorf und Michelhausen. Unter seinem Sohn Hans stieg die Ramilie Rueber in den Freiherrenstand auf, dessen Witwe verkaufte das 1529 von den Osmanen zerstörte Schloss Judenau 1583 an Helmhard Jörger. Dieser veranlasste einen Schlossneubau, der allerdings durch das heftige Erdbeben des Jahres 1590 zerstört wurde. Nach dem Verkauf der Herrschaft Judenau durch Georg Wilhelm Jörger 1606 änderten sich die Besitzverhältnisse immer wieder, 1701 kamen die Fürsten Liechtenstein zu Nikolsburg in den Besitz von Judenau. Im Jahr 1877 wurde Judenau zum Markt erhoben.
Mit 1. Jänner 1968 schlossen sich die Orte Freundorf, Baumgarten, Zöfing und Judenau zur Marktgemeinde Judenau-Baumgarten zusammen. Mit Bescheid vom 27. April 1976 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Marktgemeinde ein Wappen: Ein von Blau auf Gold geteilter Schild, der im oberen größeren Feld ein dreijochiges silbernes Tor mit einem von Blau auf Silber auf Gold geteilten Schild zeigt und dahinter mit zwei gekreuzten goldenen Rosen belegt ist, der im unteren goldenen Feld von zwei blauen Wellenbalken durchzogen wird. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Blau-Weiß-Gold wurden genehmigt.