Ortsgeschichte

Kamegg liegt im Kamptal nördlich von Gars am Kamp. Der Raum ist seit der Altsteinzeit besiedelt.

Am Rand des Osthanges des Taborbergs befindet sich neben Friebritz 2 die größte mittelneolithische Kreisgrabenanlage in Österreich. Leider ist diese zweifache Kreisgrabenanlage nicht mehr vollständig erhalten. Obwohl wenige Funde gemacht wurden (z.B. ein Idol), kann sie in die Lengyel-Kultur (etwa 4900-4300 v. Chr.) datiert werden.

Für das Jahr 1150 ist erstmals der Ortsname  belegt: Heinrich de Chambecka gehörte dem Ministerialengeschlecht der Herren von Kaja an, die sich bisweilen auch nach der Veste Kamegg nennen. Bis Anfang des 14. Jahrhunderts finden sich Belege für die Existenz der Kamegger auf der Burg. 1353 geht die veste Chambekke in den Besitz der Maissauer über. 1534–1620 ist sie im Besitz der Puchheims. Im 17. Jh. wird die Burg als Wohnsitz aufgegeben und dem Verfall preisgegeben. Teile der Umfassungsmauer und des Bergfrieds sind noch erhalten.

Um 1650 wurde über einer Quelle am linken Ufer des Kamps eine Kapelle erbaut. Nachdem ein Hochwasser 1698 die Kapelle beschädigt hatte, erfolgte ein Jahr später ein Um- bzw. Anbau. An die alte Bründlkapelle wurde ein querovaler mit flacher Kuppel gewölbter Zentralbau angeschlossen. Der Hochaltar wurde als Dank für das Erlöschen der Pest 1717 gestiftet.

Mit dem Bau der Kamptalbahn 1889 hielt auch in Kamegg wie im benachbarten Gars der Fremdenverkehr Einzug. Aus dieser Zeit haben sich noch einige interessante späthistoristische Villenbauten erhalten.

1938 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Kamegg in die Gemeinde Gars eingegliedert. Die 1945 wieder erlangte Selbständigkeit dauerte bis 1971. Dann wurde sie im Zuge der Gemeindereform wieder Gars am Kamp angeschlossen.

Herma Kirchschläger, die spätere Gattin des Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger, wuchs in Kamegg auf. Ihr Sohn Walter Kirchschläger (Theologe und Philosoph, ehem. Rektor der Universität Luzern) wurde 1947 ebenso in Kamegg geboren. Trude Marzik, die österreichische Erzählerin und Lyrikerin, verbrachte hier oft ihre Sommerfrische.