Ortsgeschichte
Die Ortschaft Kleinfeld gehört zur Marktgemeinde Hernstein. Der Ort befindet sich westlich von Bad Vöslau und wurde urkundlich erstmals im Falkensteiner Codex als allodium Chreiuelt (= freies Eigen Krähenfeld) erwähnt. Bereits um 1330 wurde nachweislich Weinbau in Kleinfeld betrieben; die Klöster Melk und Heiligenkreuz sowie der Landesfürst waren hier begütert.
Nach der siegreichen Schlacht bei Hirtenberg gegen die Osmanen 1532, zogen sich diese nach Kleinfeld zurück, verheerten die Ortschaft und ermordeten die Bewohner. Kleinfeld war jahrzehntelang verödet und wurde erst wieder 1556/57 hauptsächlich mit Kohlenbrennern besiedelt. Für das Jahr 1715 wird erstmalig eine Pecherei erwähnt. 1748 wurde den Bewohnern Kleinfelds vom Stift Melk die Errichtung eines „Bethäusls“ erlaubt, allerdings mit der Auflage, dass sie für den Erhalt selbst aufkommen müssten. Im 19. Jahrhundert wurde die Kapelle erweitert und als Kirche geweiht. Ab 1829 wurden dort regelmäßig Gottesdienste abgehalten. Zuvor mussten die Gläubigen zum Messbesuch nach Grillenberg gehen.
In den 1950er Jahren waren die Bewohner zumeist Bauern, die Ackerbau, Viehzucht und Wiesenwirtschaft betrieben und nebenbei in der Waldwirtschaft tätig waren. Heute werden mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe nur mehr im Nebenerwerb geführt. Mit 1. Jänner 1971 erfolgte eine Zusammenlegung der bis dahin selbständigen Gemeinden Kleinfeld, Hernstein und Grillenberg zur Gemeinde Hernstein. Zu Kleinfeld gehört auch die an der Straße Berndorf–Hernstein gelegene kleine Bauernsiedlung Neusiedl. Im Rahmen der Dorferneuerung wurde Kleinfeld 1984 als Testgemeinde für das Viertel unter dem Wienerwald ausgewählt.