Krumau am Kamp


Gemeinde Krumau am Kamp

Ortsgeschichte

Burg Krumau wurde vermutlich vor oder um die Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet. Die ersten gesicherten Nachrichten stammen aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. In den Jahren 1168 und 1171 werden Prunricus de Crumbenow und sein Sohn Azzo als Burggrafen des Landesfürsten urkundlich erwähnt. Weiter zurückreichende Belege erwiesen sich hingegen als Fälschung. Über die zweite hausbergartige Anlage Krumaus nordwestlich der Burg sind keine gesicherten historischen Daten bekannt. Nach derzeitigem Forschungsstand dürfte es sich nicht, wie angenommen wurde, um einen Vorgängerbau der Burg Krumau handeln.

Im 13. Jahrhundert zog sich Margarete von Österreich nach ihrer Scheidung von König Ottokar II. von Böhmen ab etwa 1261 bis zu ihrem Tod auf Burg Krumau zurück, die zu ihrem Besitz gehörte. 1276 fiel die Burg an die Habsburger und wurde in der Folgezeit mehr als 300 Jahre als Pfand vergeben (1297-1601), so auch an die Maissauer, Sonnberg, Rappach, Auersperg, Roggendorf, Hohenfeld und Rauber. Bis ins 20. Jahrhundert sollte die Geschichte Krumaus von häufigem Besitzerwechsel geprägt sein.

Im 15. Jahrhundert ließ Reinprecht Frauenofer, an den Krumau 1454 fiel, den inzwischen vernachlässigten Bau instand setzen. Um 1500 wurde unter den Hohenfeld die Verwaltung geordnet und ein Urbar angelegt. Durch den frühneuzeiltichen Umbau der mittelalterlichen Anlage unter den Rauber im frühen 16. Jahrhundert (1522) erhielt die Burg ihre heutige Gestalt, doch soll Krumau bereits 1581 laut Bericht des damaligen Inhabers in schlechtem Zustand gewesen sein.

Der Ort mit dem regelmäßigen Rechteckplatz entstand im 13. Jahrhundert, wird aber erst 1444 erstmals urkundlich als Markt genannt. Die ebenfalls im 13. Jahrhundert, möglicherweise von Königin Margarethe gegründete Pfarre war lange Zeit nicht selbstständig und ab 1621 mit Altpölla vereinigt. Sie wurde im 18. Jahrhundert erneuert (1702) und unter Kaiser Joseph II. über den Ort hinaus erweitert.1782 bis 1789 wurde die Pfarrkirche zur hl. Margarethe unter Verwendung mittelalterlicher Bauteile neu errichtet.

1601 erwarb Peter Gregorotzky Schloss und Herrschaft Krumau als freies Eigen. Nach der Verwüstung der Burg und Ächtung Gregorotzkys als protestantischer „Rebell" wurden die Güter eingezogen. Neue Besitzer waren von 1620 bis 1790 die Herren von Megier, die das Schloss erneuern ließen (1668). Nach der Vereinigung der Herrschaften Krumau und Dobra in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Herrschaftssitz in das neu erbaute Schloss Wetzlas verlegt. 1806 erfolgte die Zusammenlegung mit der Herrschaft Gföhl-Jaidhof, wenige Jahre später mit der Herrschaft Allentsteig.

Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es wieder zu raschem Besitzerwechsel. 1929 wurde das inzwischen ruinöse Schloss zwangsversteigert und gehörte bis zum Zweiten Weltkrieg der Bratislaver 1. Sparbank. 1939 bis 1942 unterstand es der deutschen Heeresverwaltung, war danach wieder in Privatbesitz und wurde 1959 von der niederösterreichischen Landesregierung erworben. Seit 1976 ist die Burg in Privatbesitz und wird nach einer großzügigen Instandsetzung als Wohnsitz genutzt. Der so genannte Märchenturm führt große und kleine Besucher in die Grimm'sche und internationale Märchenwelt. Mit Bescheid vom 10. Juli 1979 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Marktgemeinde ein Wappen: Ein von Gold auf Blau geteilter Schild, oben eine die Schildesteilung überragende, auf einem begrünten Felsen stehende naturfarbene Burgruine mit roten Dächern, unten belegt mit einem goldenen Turbinenläufer. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Blau-Gelb-Rot wurden genehmigt.