Ladendorf


Gemeinde Ladendorf

Ortsgeschichte

Die Marktgemeinde Ladendorf liegt südwestlich von Mistelbach in der Kleinregion Leiser Berge und ist durch nördlich und südlich angrenzende sanfte Hügel in das Tal des Taschelbaches eingebettet. Zu Ladendorf gehören heute die Katastralgemeinden Garmanns, Neubau, Grafensulz, Eggersdorf, Herrnleis und Pürstendorf.

Besiedlungsspuren fanden sich aus der frühen Bronzezeit und der Urnenfelderzeit. Bei Aushubarbeiten fand man 1995 ein frühmerowingerzeitliches Frauengrab aus der zweite Hälfte des 5. Jahrhunderts. Das Skelett wies einen künstlich deformierten Schädel auf. Von Kleidung und Schmuck waren ein Fibel- und Ohrringpaar sowie eine Gürtelschnalle erhalten. Die erste urkundliche Nennung des Ortes findet sich in einer Schenkungsurkunde: Herzog Heinrich Jasomirgott schenkte 1161 dem Schottenstift unter anderem Güter in Ladendorf. Die Ansiedlung wurde nach einem Mann namens „Lado“ benannt. Die Sage erzählt von dessen Knappen, der am Ort eine eisenhaltige Quelle fand, in der er Heilung für seinen von Gicht geplagten Körper fand. Bereits im 12. Jahrhundert nannte sich ein Geschlecht nach Ladendorf und saß in einem festen Haus. Angeblich wurde die Burg 1450 durch den Söldnerführer Pangratz von Liptau verwüstet. Bis 1659 war sie in Besitz der Familie Steger. Dann gelangte sie in den Besitz der Grafen Daun. Unter diesen ließen ab 1722 einen tiefgreifenden Umbau vornehmen. Feldmarschall Leopold Joseph Graf von Daun ließ den Südflügel mit einem zweigeschossigen Festsaal ausstatten und eine Kapelle im Nordflügel errichten.

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde Ladendorf als Vikariat von Großrußbach geführt, seit 1560 war Ladendorf Patronatspfarre. Die alte Kirche stand unterhalb des Schlosses; die 1766 nach Plänen von Peter Mollners neu errichtete Kirche befindet sich auf dem Schlossberg neben dem Verwaltungsgebäude des Schlosses. Zwar wurde Mitte des 16. Jahrhunderts Ladendorf bereits als Markt bezeichnet, allerdings ging der Ort in der Folge des Marktrechts wieder verlustig. Erst 1877 wurde das Markrecht wieder erneuert. Am 24. November 1870 wurde die Bahnlinie Wien-Stadlau-Laa-Grusbach eröffnet. Ladendorf erhielt damit einen Bahnanschluss nach Wien.

Ab 1939 diente das Schloss als Lager für etwa 70 polnische Kriegsgefangene. In der Folge wurden  dort auch Flüchtlinge und Kriegsverwundete untergebracht. Zwischen 10. und 21. April 1945 tobten in Ladendorf und Umgebung heftige Kämpfe zwischen der Deutschen Wehrmacht und der Roten Armee. Mehrere Zivilisten kamen ums Leben, 19 Gebäude wurden zerstört und zehn Brücken gesprengt.

Mit der Aufnahme des Schnellbahnbetriebs der Linie S2 am 23. September 1978 wurde die Anbindung Ladendorfs an das öffentliche Verkehrsnetz deutlich attraktiver. Mit Bescheid vom 4. November 2010 verlieh die NÖ Landesregierung Ladendorf ein Wappen: Von Schwarz und Silber gespalten und mit einer ausgerissenen, von Silber und Grün gespaltenen Linde mit fünf Ästen, auf denen je drei gestielte Blätter stehen, belegt. Die eingereichten Gemeindefarben Schwarz-Weiß-Grün wurden mit genehmigt.