Neuwald
Durch das Tal der Salza zogen 1532 osmanische Streitscharen, die von Amstetten nach Mariazell vorgedrungen waren. Bei Neuwald kam es zu einem Kampf, in dem die Verteidiger siegreich blieben. In einer Geschichte des Gnadenortes Mariazell ist dazu ein Bericht verzeichnet: wasmassen dem vermessenen türkischen Raubergesindel die wohlverdiente Straf gleich auf dem Fuß gefolget, zumal sie in einem von hier etwalche Stund entlegenen Gehülz Neuwald genannt, umringet und wie Wild gefället worden, Von diesen unglücklichen Bösewichten seynd vermutlich jene Fußeisen, so man in der Gegend von mehr Jahren aus der Erde gegraben und nebst etwelchen türkischen Schilden in unserem Gotshaus zum Andenken aufbewahret.
Um die reichen Holzbestände vor Ort gleich einer Verarbeitung zuzuführen, ließ Ernst Carl Graf Hoyos-Sprinzenstein ab 1907 am Zusammenfluss von Kalter und Stiller Mürz eine Holzstoff-Fabrik errichten. In der Folge wurde eine Pappe-Produktion angeschlossen. Die Fabrik nahm 1910 ihren Betrieb auf. Für die Arbeiter wurden im Tal der Stillen Mürz Unterkünfte errichtet. Der Zuzug der Arbeiter führte zu einem Anstieg der Schülerzahlen in Lahnsattel. Die Schulbehörde ließ deshalb in Neuwald eine eigene Schule einrichten. Zunächst wurden die Kinder in der Schusterwerkstatt (Neuwald Nr. 8) unterrichtet. 1916 konnte das neue Schulgebäude bezogen werden (Neuwald Nr. 5). 1930 wurde die Fabrik stillgelegt. Ab 1944 nützte die SS das Gebäude als Rüstungsbetrieb. 1976 wurde die Volksschule geschlossen.