Ortsgeschichte
Die Anfänge der Marktgemeinde Leiben reichen in das 12. Jahrhundert zurück. Die erste gesicherte urkundliche Nennung erfolgte 1196 mit Ortolf von Liuben. Bis 1332 sind die Herren von Leiben (Leiden) nachweisbar, danach gelangte vermutlich eine Hälfte der Burg in landesfürstlichen Besitz. 1360 verschrieb Konrad von Maissau seiner Frau Elisabeth von Wallsee das halbe haws dacz Leiden, bald darauf wurde Heinrich von Haslau von Herzog Albrecht III. mit der halben Burg belehnt (1379). 1402 wurde die Burg, damals im Besitz des Hans von Fritzelsdorf, zerstört.
Ab dem späten 15. Jahrhundert wurde die Herrschaft unter den Krabat von Lappitz, die im 16. Jahrhundert auch die Herrschaft Weitenegg erwarben, ausgebaut. 1506 wird die erhöht liegende Filialkirche St. Corona, eine spätgotische Hallenkirche, erstmals genannt und 1513 das Dorf Leiben von Kaiser Maximilian I. zum Markt erhoben.
Im 17. Jahrhundert wurde die Hochburg unter den Geyer von Osterburg, seit 1617 Herrschaftsinhaber, zum Schloss in seiner heutigen Gestalt umgebaut (1617-1659). Der um zwei Höfe gruppierte viergeschoßige Bau verfügt über sehenswerte Kassettendecken im Rittersaal und in der ehemaligen Kapelle.
Unter den Sinzendorf wurden 1662 die Herrschaften Leiben, Weitenegg und Zelking vereinigt, die ab 1738 im Besitz der Fürnberg waren. Der unternehmerisch überaus aktive Josef von Fürnberg baute den herrschaftlichen Wirtschaftsbetrieb mit Schlosstaverne, Meierhof und Hofmühle aus und errichtete eine Papierfabrik (später Textilfabrik). Hohe Verschuldung zwang ihn 1796 zum Verkauf des Herrschaftskomplexes an die Habsburger (k. k. Familienfonds), die bis 1918 die Herrschaft innehatten. 1945 folgten die Österreichischen Bundesforste als Besitzer des Schlosses, seit 1989 ist es im Besitz der Marktgemeinde Leiben und beherbergt heute das Landtechnikmuseum, das die historische Entwicklung der landwirtschaftlichen Geräte zeigt.
1971/1972 wurden die Orte Leiben, Lehen und und der Markt Weitenegg zur Marktgemeinde Leiben zusammengelegt.