Lichtenau


Gemeinde Lichtenau im Waldviertel

Ortsgeschichte

Die Marktgemeinde Lichtenau liegt im südlichen Waldviertel zwischen Zwettl und Krems und besteht heute aus 18 Orten. Ihre Anfänge gehen in das 12. Jahrhundert zurück. Die damals entstandene Burg sowie die Lichtenauer Gebiete waren landesfürstliche Lehen. 1101 wird ein Konrad von Lichtenau erwähnt, urkundlich gesichert erscheint 1157 ein Berthold von Lichtenowe als Ministeriale (Dienstmann) der Babenberger. Die Lichtenauer sind bis 1305 nachweisbar, ihre Nachfolger waren die mit ihnen verwandten Lichtenegger. Im 15. Jahrhundert waren die Herren von Jaispitz und Kunstadt (1429-1509) Besitzer von Lichtenau, im 16. Jahrhundert die Neidegger.

1584 kam Lichtenau an die Trautmannsdorf, damals auch Herrschaftsinhaber von Brunn am Wald. Lichtenau wurde Teil dieser Herrschaft und war bis 1935 unter denselben Besitzern wie Brunn, darunter die Trautmannsdorf (1684) und ab 1812 die Freiherren von Ehrenfels. 1935 wurde Schloss Lichtenau vom Gut Brunn am Wald getrennt und verblieb bis heute im Privatbesitz der Familie Ehrenfels.

Von der hochmittelalterlichen Burg hat sich nichts erhalten. Das romantisch gelegene Schloss innerhalb eines gut erhaltenen Wallgrabens ist ein im Kern auf das 15. Jahrhundert zurückgehender Bau des 16. Jahrhunderts. In mehreren Bauphasen entstand die schlichte, dreiflügelige Anlage, deren drittes Geschoß Anfang des 20. Jahrhunderts abgetragen wurde.

An der 1325 erstmals erwähnten Pfarrkirche Lichtenau war in der Reformationszeit kurzzeitig ein evangelischer Prediger tätig. Die Pfarre blieb dann mehrere Jahrzehnte unbesetzt, die Pfarrzuständigkeit fiel an Meisling. Nach vorübergehender Vereinigung mit Rastbach wurde die Pfarre 1654 wiedererrichtet. Die dem hl. Ägidius geweihte barocke Pfarrkirche wurde 1755 bis 1757 von Josef Koch erbaut.

Im Zuge der Kommunalreform wurde das Gemeindegebiet von Lichtenau  1968 und 1971 um 18 Katastralgemeinden erweitert. Mit Bescheid vom 30. Juli 1991 erhielt die Marktgemeinde ein Wappen verliehen: Unter blauem Schildhaupt in Rot ein mit drei roten Jakobsmuscheln belegter goldener Schrägrechtsbalken. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Rot-Gelb-Blau wurden genehmigt.Seit 1993 bildet Lichtenau mit den Gemeinden Gföhl, Jaidhof, Krumau am Kamp, Pölla, Rastenfeld und St. Leonhard am Hornerwald die Region „Kamptalstauseen/Gföhlerwald" mit dem Ziel einer Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus.