Ortsgeschichte
Der Ortsname Lindabrunn wurde erstmals 1257 in einer Lilienfelder Urkunde als Lintenbrvnne erwähnt. Er leitet sich vermutlich von einer Quelle ab, „die von Linden umstanden ist“. 1371 begann man mit dem Bau einer Kirche, die der hl. Katharina geweiht war. Bis 1781 war sie eine Filiale der Pfarre Leobersdorf und unterstand damit dem Benediktinerstift Melk. Dann wurde sie der Pfarre Enzesfeld angegliedert.
Neben Weinbau war in der Neuzeit die Pecherei eine wichtige Erwerbsquelle der Bauern. Es gab mehrere sog. Pecherhütten. Das Pech gewann man aus den Schwarzföhren. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor waren auch die Lindabrunner Steinbrüche. Das sog. Lindabrunner Konglomerat entstand vor ca. 13 bis 16 Millionen Jahren zur Zeit des Badeniums. Die Urtriesting, die hier in das warme, tropische Meer des Wiener Beckens mündete, brachte Gerölle und Sand aus den eben entstehenden Alpen mit. Im Lindabrunner Konglomerat finden sich daher Reste von Landbewohnern ebenso wie Reste von Meeresbewohnern. So fanden sich 1988 bei Arbeiten im Steinbruch eine 18 Millionen Jahre alte versteinerte Seekuh. Das Konglomerat wurde vermutlich bereits seit der Römerzeit abgebaut. Die Steinbrüche lieferten Material für den Bau der Ersten Wiener Hochquellenwasserleitung, für Bauten und Denkmäler in Wien, in jüngster Zeit u. a. für die Verkleidung von Autobahnbrücken und U-Bahn-Stationen. Das Gestein wurde auch als Ausgangsmaterial für Skulpturen verwendet. Prof. Mathias Hietz rief 1967 mit Unterstützung des Steinbruchbesitzers Frietsche-Notthaft das Symposion Lindabrunnn ins Leben. Bis 1991 leitete er das Bildhauersymposion. Objekte und Skulpturen, die während der Symposien entstanden, werden im Skulpturenpark des Symposions Lindabrunn gezeigt.
Von 1850 bis zum 3. Dezember 1866 war Lindabrunn mit Enzesfeld bereits vereinigt. Von 1850 bis 1969 war Lindabrunn wieder eine selbständige Gemeinde. 1880 wurde die Freiwillige Feuerwehr Lindabrunn gegründet. Während der NS-Zeit bildete sie mit Enzesfeld eine Verwaltungsgemeinschaft. Am 31. Juli 1969 beschloss der Gemeinderat von Lindabrunn mit einer Gegenstimme die freiwillige Zusammenlegung mit der Marktgemeinde Enzesfeld, die mit 1. Jänner 1970 wirksam wurde.