Souveräner Malteser-Ritter-Orden

Geschichte
Die Geschichte des Ordens begann mit dem 1. Kreuzzug. Nach der Eroberung Jerusalems 1099 entstand am Jerusalemer Hospiz eine Hospitalbruderschaft des hl. Johannes, die sich zunächst dem Dienst an Kranken und Pilgern widmete, aber schon bald militärische Funktion erhielt. Die Ritter wuden nach ihrem Schutzpatron Johannes-Ritter oder Johanniter genannt. Seit seinen Anfängen bestand der Orden aus adeligen Rittern und "Dienenden Brüdern", zu denen später auch Priester kamen.
Nach der Eroberung des Heiligen Landes durch die Araber Ende des 13. Jahrhunderts zog sich der Orden zunächst nach Zypern und dann auf die Insel Rhodos zurück. Rhodos wurde zum Ordenssitz ausgebaut und Mittelpunkt eines großen Herrschaftsbereichs im östlichen Mittelmeer. Nach der Vertreibung aus Rhodos 1522 durch ein türkisches Heer unter Soliman den Prächtigen erhielt der Orden 1530 von Kaiser Karl V. die Insel Malta zu Lehen. Malta wurde das neue Namen gebende Zentrum der Ordensritter, die im Laufe des 16. Jahrhunderts "Malteser" genannt wurden (im Unterschied zu den sich in der Reformation abgespalteten evangelischen Johannitern). Von Malta aus führten die Malteser in den nächsten Jahrhunderten den Kampf gegen Türken und nordafrikanische Seepiraten.
In den Napoleonischen Kriegen verloren die Malteser fast alle Besitzungen in Europa mit Ausnahme jener in Böhmen und Österreich. Malta wurde 1798 Napoleon übergeben. Die damit verbundene Existenzkrise des Ordens führte in weiterer Folge zu einer Neu- bzw. Rückbesinnung auf seine ursprüngliche Aufgabe, dem Dienst am Nächsten. Die Malteser (wie auch die Johanniter) gaben ihre militärische Funktion auf und konzentrierten sich auf Kranken- und Altenpflege und die Versorgung der Verwundeten in den Kriegen des 19. und 20. Jahrhunderts. Heute ist der Orden weltweit in Krankenhäusern, Behindertenheimen, Alten- und Obdachloseneinrichtungen sowie Erste-Hilfe- und Sozialzentren im Einsatz.

Organisation und Struktur
Der (exterritoriale) Sitz des "Souveränen Malteser-Ritter-Ordens" ist seit 1834 in Rom. Der Orden unterhält als Völkerrechtssubjekt diplomatische Beziehungen zur internationalen Staatenwelt wie auch zum Heiligen Stuhl, dem er als religiöse Gemeinschaft zwar unterstellt ist, aber als Souveräner Ritterorden unabhängig gegenübersteht. Er umfasst heute 48 Gliederungen: sechs Großpriorate und 42 Nationale Assoziationen. Österreich ist ein Großpriorat, dem der auf sechs Jahre gewählte Fürstgroßprior vorsteht.
Der Orden ist in drei Stände unterteilt: Der 1. Stand der Justizritter oder Professen legt die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ab; der 2. Stand der Obedienz-Ritter verspricht Gehorsam; die Mitglieder des 3. Standes legen keine Gelübde oder Versprechen ab, sind aber bereit, im Geist des Ordens zu leben. Seit jüngerer Zeit ist die Aufnahme auch für Frauen und Nichtadelige möglich. 
(Quelle: www.malteserorden.at)