Ortsgeschichte
Der seit dem 18. Jahrhundert beliebte Wallfahrtsort liegt idyllisch in der Waldlandschaft des Jauerlings, auf einem Hochplateau, dessen Name sich vom slawischen Wort Javornik (Ahornberg) ableitet und seit dem 12. Jahrhundert als Jaurnich belegt ist. In einer Urkunde von 830 wird der Berg als mons Ahornic bezeichnet. Die Entstehung des Dorfes Laach, 1232 erstmals erwähnt, dürfte in das 12. Jahrhundert zurückreichen. Die Kapelle gehörte zunächst zur Pfarre Weiten und ging mit ihr 1432 an das bayerische Kollegiatstift Vilshofen über.
Im 16. Jahrhundert wurde Laach unter den Kuefstein (1562-1627), die zu den führenden evangelischen Adelsfamilien des Landes gehörten, ein Zentrum der Reformation. An der unter ihrem Patronat stehenden Kirche wirkten Prädikanten, 1580 wurde eine selbstständige herrschaftliche Pfarre errichtet. 1607 schuf Alexander Colin in der Kirche das prächtige Renaissance-Grabmal für Hans Georg III. von Kuefstein mit der überlebensgroßen, knieenden Ritterfigur.
Als Markt ist Laach seit 1659 belegt. Die Pfarrkirche ist ein spätgotischer Staffelhallenbau des ausgehenden 15. Jahrhunderts. Der 1480 entstandende Altar gehört zu den besterhaltenen spätgotischen Schnitz- und Malwerken Niederösterreichs. Bemerkenswert ist das ebenfalls in dieser Zeit entstandene Gnadenbild „Zu Unserer Lieben Frau Sechsfinger", das 1636 erstmals erwähnt wird und vermutlich von Johann Wilhelm von Kuefstein gestiftet wurde. Es zeigt eine thronende Maria mit dem Jesuskind, deren rechte Hand sechs Finger aufweist. Nach der Legende hätte der Maler irrtümlich sechs Finger gemalt, den Fehler aber nicht mehr korrigieren können und daher ausgerufen: Maria, lach jetzt zu deinen sechs Fingern!, nach einer anderen Version hätte er die sechs Finger in frevlerischer Absicht angebracht und dazu höhnisch gerufen: Lach! Einer anderen Deutung zufolge galten die sechs Finger als „Erbübel" der Kuenringer, die durch diese Stiftung angeblich Heilung erhofften. Zum Zeitpunkt der Stiftung war der letzte Kuenringer allerdings bereits seit 42 Jahren tot, auch wird eine derartige Missbildung der Kuenringer in keiner Quelle erwähnt. Die Legende zeugt daher vor allem vom Nachleben des wohl prominentesten niederösterreichischen Adelsgeschlechts.
Die Wallfahrt zum Gnadenbild „Maria Sechsfinger" nahm im 18. Jahrhundert großen Aufschwung. Damals erhielt der Ort auch den Namen Maria Laach. Heute ist er durch seine idyllische Lage in 550 Meter Seehöhe ein beliebtes Ausflugsziel und wurde bereits mehrfach für seinen Blumenschmuck ausgezeichnet. In der Umgebung liegt der Naturpark Jauerling-Wachau, der größte Naturpark Niederösterreichs. Mit Bescheid vom 1. Oktober 1985 verlieh die Niederösterreichische Landesregierung der Marktgemeinde ein Wappen: Ein blauer Schild, belegt mit einer von sieben silbernen Sternen ringförmig umschlossen, dreizackigen goldenen Krone, die über einem aus dem Schildfuß emporragenden goldenen Dreiberg schwebt. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Blau-Weiß-Gelb wurden genehmigt.