Ortsgeschichte
Das Angerdorf Nappersdorf wird erstmals zu Beginn des 12. Jahrhunderts als Nortprehtisdorf erwähnt: Im Auftrag Anshalms von Hetzmannswiesen übergab ein Isker dessen predium (Landgut) dem Stift Göttweig. Chadolt und Gertrude von Mailberg-Harras-Pulkau-Göllersdorf übertrugen vor 1133 ihre Eigenkirche zu Nappersdorf dem Stift Göttweig. Diese schied somit aus dem Mutterpfarrverband Eggendorf im Thale aus. Der Pfarrsprengel dürfte sehr groß gewesen sein; denn die Kirche Nappersdorf hatte jährlich an den Landmarschall als Zins einen Marderpelz abzuliefern. In der Folge übten die Seefelder, später die Kuenring-Seefelder die Vogtei über den Seefelder Besitz aus. Das in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstandene Banntaiding (Weistum) enthält Angaben zur Ortsbefestigung. Im selben Jahr wird ein Meierhof erwähnt, der erst 1726 aufgegeben wurde. Die Ortsobrigkeit gelangte 1550 an die Herrschaft Klement bzw. Enzersdorf im Thale und gelangte 1635 wieder an das Stift Göttweig. 1533 wurde der erste Schulmeister genannt, die erste Schule 1544.
Über Nappersdorf wurde 1853 die Straße von Hollabrunn nach Laa an der Thaya gebaut. 1887 wurde ein Vorkonzession für den Bau einer Dampftramway von Stronsdorf nach Oberhollabrunn erteilt. Die Linienführung war über Patzmannsdorf, Kammersdorf, Nappersdorf, Kleinstetteldorf zur Bahnstation der Nordwestbahn in Oberhollabrunn geplant.
1970 entstand durch die Zusammenlegung der Gemeinden Nappersdorf, Dürnleis und Kammersdorf die Großgemeinde Nappersdorf-Kammersdorf. Zu ihr gehören heute die Ortschaften Dürnleis, Haslach, Kammersdorf, Kleinsierndorf, Kleinweikersdorf und Nappersdorf. Mit Bescheid vom 21. April 1977 verlieh die NÖ Landesregierung der Marktgemeinde ein Wappen: Ein goldener Schild, belegt mit einem roten Ring, von dem sechs schwarze Strahlen zum Schildesrand ziehen.” Die Gemeindefarben Schwarz-Rot-Gelb wurden genehmigt. Am 20. Oktober 1977 wurde im Landtag das Gesetz über die Markterhebung beschlossen.
Bekannt sind die Orte der Großgemeinde für ihre Kellergassen. Die Kellergasse in Nappersdorf besteht aus rund 30 Objekten, die in Kleinweikersdorf aus an die 60 Objekte. Besonders bemerkenswert ist das Keller-Ensemble in Dürnleis.