Ortsgeschichte
Die Ortschaft Neu-Nagelberg, die zur Marktgemeinde Brand-Nagelberg gehört, liegt an der Bundesstraße, die zum Grenzübergang nach Tschechien führt. Das erste Haus wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaut. Zu den ältesten Gebäuden zählt das alte Brauhaus. Die Herrschaft Heidenreichstein ließ hier Mitte des 18. Jahrhunderts eine Brauerei errichten. Die Glashütten waren verpflichtet, das Bier nur aus dieser Brauerei zu beziehen. In den Jahren 1811–1816 errichtete Anton Weigl auch hier eine Glasfabrik, die „Neuhütte". Neben der Glashütte entstanden vier aus Holz errichtete Arbeiterwohnhäuser.
Carl Stölzle erwarb 1858 auch diesen Betrieb sowie die Brauerei. Er ließ beide Betriebe in der Folge um- und ausbauen. Neben der Glasraffinerie wurde 1874 ein großes Sägewerk errichtet. Raffinerie und Sägewerk wurden mit Dampfkraft betrieben. In der „Neuhütte“ waren 130 Schleifstellen eingerichtet. Ende des 19. Jahrhunderts waren im Werk rund 300 Menschen beschäftigt, 1926 waren es trotz der schweren wirtschaftlichen Lage sogar 500. Nachdem die Firma Stölzle ihre Glaserzeugung 1928 nach Köflach verlegte hatte, ging es mit dem Werk in Neu-Nagelberg bergab. Im Mai 1930 wurden das Sägewerk, mit Ende 1931 auch die Hütte und die Raffinerie geschlossen. Nach dem Brand der Hütte in der Nacht zum 9. Mai 1933 wurde diese nicht wieder aufgebaut. Das Sägewerk wurde 1935 abgerissen. Das Brauerensemble ist trotz der Stilllegung 1951 noch großteils erhalten. Seit 1881 befand sich in Neu-Nagelberg eine Volksschule, die 1972 allerdings aufgelassen wurde. Das Haus der Volksschule widmete man 1982 zu einer Jugendherberge um.