Familie der Lengenbacher
Domvogt Otto V. von Lengenbach war das letzte und zugleich herausragendste Mitglied der Familie der Lengenbacher, deren Herrschaftszentrum mit Burg und Kirche im 11. Jahrhundert zunächst in Altlengbach entstand und sich schließlich im 12. Jahrhundert in Neulengbach etablierte. Unter Otto V. erreichten die Lengenbacher den Höhepunkt ihrer Machtenfaltung, der Domvogt zählte zu den einflussreichsten Herren des spätbabenbergischen Österreich. Seine Macht und sein Einfluss provozierten einen Konflikt mit dem Landesfürsten, der im Jahr 1236 mit dem möglicherweise gewaltsamen Tod Ottos V. endete.
Die Lengenbacher hatten ihr Herrschaftsgebiet zwischen Donau und Wienerwald kontinuierlich erweitert, mittels geschickter Heiratspolitik waren weit reichende Verbindungen geknüpft worden. 1188 erwarb die Familie die Vogtei über die Regensburger Besitztümer. Die nunmehrigen Domvögte kauften ausgedehnte Güter im Tullnerfeld, aber auch an der Erlauf und sogar im Lungau. Am Zenit ihrer Macht besaßen die Lengenbacher mehr als 20 Burgen. Zwischen Traisen und Tulln übte die Familie der Lengenbacher die Landgerichtsbarkeit aus.