Neustadtl an der Donau


Gemeinde Neustadtl an der Donau

Die Sage vom Donaufürst

Der gefahrvolle Abschnitt der Donau zwischen Struden und der Insel Wörth kostete so manchem Schiffer das Leben. Kein Wunder, dass gerade hier Sagen entstanden, wie etwa die vom Donaufürst. Sie erzählt von einem Fischer und seiner Tochter, die in Freienstein lebten. Als die Tochter trotz des Verbotes ihres Vaters an einem sonnigen Tag mit ihren Freundinnen am Donauufer spielte, tauchte plötzlich der Donaufürst mit riesigem Getöse aus der Donau auf und zog das Mädchen mit sich in die Tiefen. Verzweifelt wandte sich der Vater an weise Frauen und bat sie um Rat, wie er seine Tochter aus den Fängen des Donaufürsten befreien könnte. Sie erzählten ihm, dass sich in Vollmondnächten der Donaufürst jedem Menschen zeige, wenn dieser nichts Geweihtes bei sich trug. Schon in der nächsten Vollmondnacht ruderte der Fischer hinaus, allerdings hatte er heimlich einen Rosenkranz um eines der Ruder gewunden. Und siehe – der Donaufürst zeigte sich tatsächlich und versuchte mit List den Fischer in sein Reich zu ziehen. Aber der Fischer schlug mit dem Ruder auf ihn ein, so heftig, dass vier Edelsteine aus der Krone brachen. Der Wassergeist war nun dazu verdammt, diese vier Steine in den Auen zu suchen. Denn nur mit diesen konnte er in sein Schloss in den Untiefen der Donau zurückkehren. Und er sucht sie noch immer. Die Fischerstochter blieb aber im Palast des Wassermannes gefangen, und jedes Mal, wenn wieder ein Schiffer im Strudel sein Leben lassen muss, bindet sie für diesen einen Strauß Seerosen, der dann auf den Wellen treibt.