Ortsgeschichte
„Wölbling“ tritt als Welmica erstmals 1074 in den Urkunden des Erzbistums Salzburg auf. Der Ortsname könnte auf das slawische Wort „velna“ (= Welle, Woge) zurückgehen und sich auf einen slawischen Gewässerbezeichnung beziehen. Eine andere Erklärung leitet den Ortsnamen von den sich gleichsam um den Dunkelsteinerwald „wölbenden“ halbkreisförmigen Berg ab, an dessen Hang die beiden Orte Oberwölbling und Unterwölbling liegen.
Die Pfarre ist eine Gründung des Salzburger Erzbistums, welches seit dem 9. Jahrhundert hier Grundherr war. Die Errichtung fällt in die erste Hälfte oder in die Mitte des 12. Jahrhunderts. Im Jahre 1198 wurden die Pfarren Oberwölbling, Arnsdorf (Hofarnsdorf) und Traismauer vom Salzburger Erzbischof Adalbert (1183 bis 1200) dem Salzburger Domkapitel übertragen. Wölbling blieb bis 1806 salzburgisch. Die Pfarrkirche ist ebenso wie ihre Filialkirche in Unterwölbling eine Wehrkirche, die auf einer zum Teil künstlich angelegten Terrainstufe im Norden des Ortes gelegen ist. Die sie noch an drei Seiten umgebende Wehrmauer ist zum Teil zweigeschossig; in den Ecken wird sie durch zwei Rundtürme verstärkt. In der unruhigen Zeit nach dem Tod des letzten Babenbergers hatte die Bevölkerung unter der Fehde zwischen Konrad von Zäkkingen (Zagging) und Hadmar von Kuenring zu leiden. Auch die Kirche erlitt Schäden. Erst Ottokar II. von Böhmen stellte weitgehend die Ordnung wieder her.
Um 1519/21 erhielt Oberwölbling das Marktrecht. Am Oberen Markt wurde 1589 ein steinerner Pranger als Zeichen der Gerichtsbarkeit errichtet. Während des zweiten Türkensturms wurde die Kirche von Oberwölbling zum Zufluchtsort bestimmt, da die Anhöhe eine gute Fernsicht bot und am „Zögernitz“ ein Kreidfeuer (Warnfeuer) entzündet werden konnte. Dennoch eroberten osmanische Sturmscharen den Ort, einige Einwohner wurden erschlagen, andere gefangen genommen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden u.a. die niederösterreichischen Güter des Protestanten Helmhart Jörger von kaiserlichen Söldnern geplündert, wovon auch Walpersdorf und das nahe Oberwölbling betroffen waren. Im habsburgischen Erbfolgekrieg verlangten die Franzosen von den umliegenden Herrschaften hohe Kontributionszahlungen. Rund 60 Jahre später wurden die Orte im Gemeindegebiet erneut heimgesucht, diesmal von den Armeen Napoleons, die 1805 und 1809 durch das Gebiet zogen. 1825 vernichtete ein Großbrand in Oberwölbling 37 Häuser. Im selben Jahr erwarb Franz Graf Colloredo-Wallsee, der Besitzer der Herrschaft Walpersdorf, die Herrschaft Oberwölbling zum Preis von 67.000 Gulden. Das Patronat umfasste zu diesem Zeitpunkt die Orte Oberwölbling, Unterwölbling, Hausheim, Grünz, Ratzersdorf, Landersdorf und Ambach. Der Kohlebergbau bei Anzenhof und Hermannschacht, mit dem 1898 begonnen wurde (1941 geschlossen) brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs lagen die Ortschaften mitten im Frontgebiet. Trauriges Zeugnis für die schweren Kämpfe im Viertel ober dem Wienerwald liefert der Soldatenfriedhof Oberwölbling, auf dem 4018 Soldaten aus zwölf Bezirken und 362 Gemeinden ihre letzte Ruhestätte fanden.
In den Jahren 1966–1970 schlossen sich die Gemeinden Oberwölbling, Ambach, Unterwölbling und Hausheim zur neuen Marktgemeinde Wölbling zusammen. Mit Bescheid vom 12. Februar 2002 verlieh die Niederöstereichische Landesregierung der Marktgemeinde ein Gemeindewappen: Durch eine silberne Leiste gespalten, vorne in Schwarz eine goldene Kugel, hinten in Rot auf grünem Hügel ein silberner Turm mit schwarz geöffnetem Tor, schwarzen Fensteröffnungen, vier Zinnen mit schwarz geöffneten Schießscharten und einem blauen Dach mit silbernem Knauf. Die vom Gemeinderat festgesetzten Gemeindefarben Grün-Gelb-Schwarz wurden genehmigt.