Ortsgeschichte
An einer der größten Kampschlingen zwischen Gars und Schönberg liegt der Ort Plank am Kamp. Etwa 600 Meter nordöstlich der Gemeinde befindet sich auf einem Plateau eine nur mehr teilweise erhaltene zweifache Kreisgrabenanlage aus der mittleren Jungsteinzeit. Auch in der Römerzeit wurde die exponierte Lage Planks genutzt und ein Stützpunkt als „Marschlager“ (eine mit einem Lehmwall umgebene Quadratfläche) errichtet, von dem ausgehend das Binnenland der Quaden erobert werden sollte. Der Ortsname geht auf einen Gewässernamen slawischer Herkunft zurück, nämlich plavnika mit der Bedeutung „Gewässer, an dem Flößerei betrieben wird oder eine Pferdeschwemme eingerichtet ist“ (plaviti – schwemmen).
Ursprünglich lagen zwei eigenständige Orte einander am Kamp-Ufer gegenüber: Unterplank am linken Ufer und Gottsdorf am rechten Ufer. In den Urkunden findet Unterplank erstmals 1113 mit einem Gut in Blaeunikke Erwähnung, das Leopold der Heilige dem Stift Melk schenkte. 1266 wird ein Dietrich von Gozzinsdorf genannt. In benachbarten Oberplank entstand im 12. Jahrhundert eine Burganlage, deren erster nachweisbarer niederadelige Inhaber allerdings erst 1299 mit Bernhard von Oberplank erwähnt wird. Die Burg dürfte während der Hussitenkriege endgültig zerstört worden sein. Ab 1479 wird Oberplank Teil der Herrschaft Buchberg und blieb dies bis zur Aufhebung der Grundherrschaft. Unterplank und Gottdorf unterstanden der Herrschaft des Stiftes Melk.
Westlich des Ortes direkt am Kamp entstand die Kirche, die 1267 als Filiale von Gars gegründet wurde. 1676 wurde ein Neubau errichtet, ein ungegliedertes Langhaus mit polygonalem Chor. Im Zuge der josephinischen Pfarregulierung wurde Unterplank zur Pfarre erhoben. Das Patronatsrecht lag beim Stift Melk, das bis 1848 die Orts-, Grund- und Vogteiherrschaft über Unterplank innehatte. In Oberplank bestand seit der Mitte des 12. Jahrhunderts eine kleine, der hl. Maria Magdalena geweihte Kapelle, die im 18. Jahrhundert barockisiert wurde. 1935 wurde die Pfarrkirche in Plank durch einen Zubau erweitert. Der Kirchenbau hatte unter den häufigen Hochwässern immer wieder zu leiden.
Die Wasserkraft des Kamps nutzte man zum Betrieb zweier großen Mühlen. Die Erlinger Kunstmühle wird urkundlich erstmals 1314 erwähnt. Sie befand sich zunächst im Besitz des Stiftes Melk. Ab dem 17. Jahrhundert wechselten die Besitzer häufig. Die Mühlengebäude prägen noch heute das westliche Ortsbild zwischen der Bundesstraße und Kamp. 1993 musste der Betrieb eingestellt werden. Die Fleckmühle liegt im Ortsteil Gottsdorf. Mühle und Meierhof bestanden bereits vor 1607. Die Anlage entstand im 16. und frühen 17. Jahrhundert. Sie gehörte zur Herrschaft Buchberg.
Im Zuge der Errichtung der Kamptalbahn wurde 1888/89 von der Grazer Brückenbauanstalt die noch heute benutzte Eisenbahnbrücke über den Kamp errichtet. Die leichte Erreichbarkeit mit der Eisenbahn machte Plank am Kamp vor dem Zweiten Weltkrieg zu einer beliebten Sommerfrische; zahlreiche Villenbauten entstanden. Zum 60-jährigen Thronjubiläum Kaiser Franz Josephs wurde die Jubiläums-Badeanstalt am Kamp errichtet. Zu den Gästen zählten u.a. der österreichische Schriftsteller Erich Landgrebe (Michaels erster Sommer, 1940) und Trude Marzik (Geliebte Sommerfrische, 1994).
1924 wurde Unterplank in Plank am Kamp umbenannt, 1927 wurde Gottsdorf angegliedert. Die so entstandene Gemeinde wurde 1928 zum Markt erhoben, 1972 der Marktgemeinde Schönberg am Kamp eingemeindet. Schwere Schäden erlitt der Ort durch das Hochwasser 2002.