Plankenstein


Gemeinde Texingtal

Ortsgeschichte

Das Renaissanceschloss Plankenstein in der Gemeinde Texingtal beherrscht den Übergang vom Manktal in die Täler von Pielach (Weißenbach) und Melk. Schon in der Frühgeschichte bestand im Bereich des Burgplateaus eine urnenfelderzeitliche Hochsiedlung. Im Mittelalter war die Burg mehr als 300 Jahre Sitz der Herren von Plankenstein und wird urkundlich erstmals 1165/1166 genannt.

Die Plankensteiner, zunächst Gefolgsleute der Grafen von Peilstein und dann landesfürstliche Ministerialen, gewannen ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in den westlichen Landesvierteln weiteren Besitz. Im 15. Jahrhundert erwarb Pankraz auch die Burgen Peilstein und Freienstein. Er gilt als der bedeutendste Plankensteiner und hatte enge Beziehungen zum landesfürstlichen Hof. Unter ihm und seinem Sohn Johann begann der Umbau der - teilweise erhaltenen - hochmittelalterlichen Anlage zu einem ringförmigen Schloss. Nach dem Aussterben der Plankensteiner 1484 erfolgte unter Leonhard von Rauber (1500-1560) der weitere Ausbau zum Renaissanceschloss, das unter dem Schlossherrn Lorenz von Mallenthein (1581-1634) ein Zentrum der Reformation war. Neuerliche bauliche Veränderungen im Barockstil wurden nach 1683 von den Herren von Kunitz (1652-1703) vorgenommen, die unter anderem schmale Arkadengänge und einen - heute nicht mehr vorhandenen - Garten anlegen ließen.

Nach der Errichtung einer Pfarre in Plankenstein 1786 wurde die Burgkapelle als Pfarrkirche genutzt. In den darüberliegenden Räumen wurde die Schule untergebracht, die erst 1926 in die damals errichtete Volksschule umzog. Ab dem 19. Jahrhundert begann die Burg zu verfallen und wurde erst in den 1970er Jahren umfassend restauriert. Heute wird das Renaissanceschloss als Hotel und für Veranstaltungen genutzt (https://www.burgplankenstein.at/).

Die nach Plänen von Josef Friedl 1950 bis 1952 neu errichtete Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Schnee auf der Bergkuppe südlich der Burg ist seit 1842 Pfarre. Für ihre Ausstattung wurden auch Teile des ehemaligen Hochaltars der Burgkapelle verwendet. Sie beherbergt außer dem Gnadenbild Maria Schnee bemerkenswerte spätgotische Statuen der Heiligen Johannes Ev. und Margarethe aus dem späten 15. Jahrhundert. Die Orgel stammt von den Gebrüdern Mauracher (1953). Eine Gedenktafel erinnert an den Gründer des St. Pöltner Diözesanmuseums, Johannes Fahrngruber.